Hospizverein Sögel: Bedarf an Begleitungen hat zugenommen

1. Dezember 2024

Gründungsmitglieder geehrt – 14 neue Hospizhelfer gewonnen

Sögel – Die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer funktionierenden Hospizarbeit wurde anlässlich der Mitgliederversammlung des Hospizvereins Sögel, die im Zeichen des 25-jährigen Vereinsjubiläums stand, deutlich. Der zunehmende Bedarf an stationären und häuslichen Begleitungen erfordert ein hohes ehrenamtliches Engagement der Hospizhelfer, betonte Vorsitzender Michael Strodt in seinem Jahresbericht.

Strodt begrüßte zu Beginn des Treffens besonders die Gründungsmitglieder Frauke Borgmann, Anni Bögemann, Anke Bürschen, Josef Gruber, Heiner Hebler, Margret Jaekel, Anni Lohmann, Leni Schulte, Angela Steinke, Emmi Wichmann, Helmut Zwake und Dr. Hermann Josef Bergmann. Sie hatten den Sögeler Hospizverein vor 25 Jahren mitbegründet.

In einer von Emmi Wichmann zusammengestellten Bilderpräsentation wurden Erinnerungen an die Anfänge und die Entwicklung des Vereins sowie an das Wirken früherer Mitglieder wachgerufen. Besonders hervorgehoben wurden dabei die beiden Ordensschwestern Amanda und Amata.

In seinem Rückblick skizzierte Michael Strodt Schwerpunkte der Vereinsarbeit. Anhand eines Zitats von Cicely Saunders, die als „Mutter der modernen Hospizbewegung“ gilt, sagte Strodt: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Der neugestaltete Garten an der Palliativstation des Hümmling-Hospitals biete für Patienten, Mitarbeiter und Angehörige eine Oase der Ruhe, die positive Resonanz erfahre.

Nach den Einschränkungen der Coronazeit habe die Arbeit des Hospizvereins wieder Fahrt aufgenommen, und es wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. Neben Mitgliedertreffen und dem Benefizkonzert der Sögeler Chöre seien der „Memento-Tag“ und der Hospiztag im Hümmling-Hospital sowie das regelmäßige Hospiz-Café auf große Resonanz gestoßen. Hinzu kamen Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit in Vereinen, Schulen („Hospiz macht Schule“) und Pflegeeinrichtungen. Großen Anklang fanden auch die Hospizabende, die sich Themen wie Trauerbegleitung, Ernährung am Lebensende oder der Frage „Steht der assistierte Suizid im Widerspruch zur Hospizidee?“ widmeten. Eine wichtige Einrichtung des Vereins sei das von Karola Dürbaum geleitete Trauercafé, sagte Strodt unter dem Beifall der Versammlung.

Auch im laufenden Jahr sind wieder viele Veranstaltungen und Begegnungen geplant. Der Vereinsvorstand zeigte sich erfreut darüber, dass 14 neue Hospizhelfer bereit sind, nach erfolgter Schulung mit Unterstützung der Katholischen Erwachsenenbildung ihr Ehrenamt anzutreten. „Der Hospizverein lebt entscheidend vom Engagement der Ehrenamtlichen“, erklärte Strodt.

Nach der Coronazeit konnte der Verein wieder 64 Begleitungen über die Krankenkassen abrechnen. Dazu kommen zahlreiche Trauerbegleitungen im Trauercafé sowie viele Einzelbegleitungen, die jedoch nicht von den Krankenkassen gefördert werden. Insgesamt wurden 43 Ehrenamtliche in 64 Begleitungen eingesetzt. Davon fanden unter anderem 24 Begleitungen auf der Palliativstation, 18 im Krankenhaus und 12 in Pflegeeinrichtungen statt. Sieben Begleitungen erfolgten in den eigenen vier Wänden der Betroffenen.

Strodt betonte, dass die Nachfrage nach Begleitungen weiterhin hoch sei. Neben der Sterbebegleitung sei auch die Trauerbegleitung ein wichtiger Faktor, dessen Bedarf weiter steige. Als Glücksfall für den Verein nannte Strodt die hauptamtliche Koordinatorin Steffi Olliges, die sich mit den ehrenamtlichen Hospizhelfern und dem Krankenhaus gut abstimme. Rechnungsführer Heiner Hebler, seit 25 Jahren für die Finanzen verantwortlich, konnte eine stabile Kassenlage präsentieren. Neben den Erstattungen der Krankenkassen seien vor allem die zahlreichen Spenden entscheidend für die erfolgreiche Arbeit des Vereins. Die Kassenprüfer bestätigten Hebler eine akkurate Finanzverwaltung. Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen wurden Michael Strodt (Vorsitzender), Maria Kleimann (stellvertretende Vorsitzende), Heiner Hebler (Rechnungsführer), Emmi Wichmann (Schriftführerin) sowie Matthias Voss, Ilona Konken und Dr. Hermann Josef Bergmann als Beisitzer gewählt.

Text/Fotos: Lambert Brand

Mit ihrer Bilderpräsentation erinnerte Emmi Wichmann an die Gründung und Entwicklung des Sögeler Hospizvereins.
Der alte und neue Vorstand des Hospizvereins Sögel. Von links: Maria Kleimann, Michael Strodt,
Heiner Hebler, Dr. Hermann Josef Bergmann, Emmi Wichmann, Matthias Voss, Ilona Konken und Koordinatorin Steffi Olliges.
Die Gründungsmitglieder des Hospizvereins Sögel wurden anlässlich der Mitgliederversammlung für ihren mutigen Schritt vor 25 Jahren geehrt.

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