„Misstrauen abbauen und Vertrauen schaffen“ Sprachkurs mit geflüchteten Frauen besuchte Polizei Sögel

16. März 2024

Sögel – „Misstrauen abbauen und Vertrauen schaffen“, unter diesem Motto stand ein Besuch von geflüchteten Frauen bei der Polizeistation Sögel. Die Frauen nehmen zurzeit an einem Sprachkurs der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Aschendorf-Hümmling teil. Der Informationsaustausch wurde von den Teilnehmenden positiv bewertet.

Nach Angaben der KEB-Beauftragten Silvia Wagener richtet sich der Sprachkurs mit derzeit 13 Teilnehmerinnen aus mehreren Orten der Samtgemeinde Sögel an geflüchtete Frauen, die nur über geringe Kenntnisse der deutschen Sprache und der Kultur verfügen. Die Leitung liegt in den Händen von Doris Krümberg und Hoda Amer. Das Ziel sei es, grundlegende Sprachfähigkeiten sowie Kenntnisse des Sozialraums Sögel und des Landkreises Emsland aufzubauen. Dabei würden auch Alltagssituationen wie zum Beispiel der Besuch von Ämtern, Hilfs- und sozialen Einrichtungen thematisiert. „Einige Frauen haben in ihren Heimatländern nicht immer gute Erfahrungen mit den Polizeibehörden gemacht“, betonte Silvia Wagener. Man habe mit der Idee, die Station in Sögel zu besuchen, um die Polizei und ihre Tätigkeiten kennenzulernen, sofort Zustimmung gefunden.

Dienststellenleiter Robert Milnikel und die aus Sögel stammende Polizeibeamtin Marie Swoboda erklärten sich spontan bereit, den Informationsaustausch zu begleiten und betonten, dass es wichtig sei, eventuell vorhandenes Misstrauen und Ängste abzubauen. Beide stellten die örtliche Polizeiarbeit vor und sicherten den Besucherinnen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu, wenn es zu Notfällen oder Problemen komme.

Marie Swoboda erklärte anhand von Fallbeispielen, wann die Polizei eingeschaltet werden sollte und wie das weitere Vorgehen sei. Der Notruf 110 war den meisten Teilnehmerinnen schon bekannt. Ein großes Problem bei den Einsätzen sei die sprachliche Verständigung, so Swoboda. „Manchmal müssen wir uns mit Händen und Füssen verständigen“, sagte sie weiter. Hilfreich sei es, wenn schon Englischkenntnisse vorhanden seien oder über ein Übersetzungstool im Smartphone eine Verständigung möglich sei. Trotz der noch vorhandenen sprachlichen Barrieren wurde deutlich, dass in einigen Staaten die Polizei nicht den besten Ruf und kaum Vertrauen genießt. Die Teilnehmerinnen wurden während des Gespräches „offener“ und bestätigten, dass der Besuch bei der Polizei Sögel für sie wichtig sei. Dabei spielte es auch eine wichtige Rolle, dass mit Marie Swoboda eine Beamtin und mit der Kursleiterin Doris Krümberg sowie Silvia Wagener vertraute Kontaktpersonen an dem Gespräch teilnahmen.

Nach dem Treffen wurde deutlich, dass das Kennenlernen der Polizeiarbeit geeignet sei, Barrieren abzubauen. Man hoffe, dass die Teilnehmerinnen „das positive Erlebnis“ auch in ihrem Umfeld weiterverbreiten. Silvia Wagener und Doris Krümberg planen, weitere Einrichtungen des öffentlichen Lebens wie beispielsweise die Feuerwehr zu besuchen.

Text/Fotos: Lambert Brand

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