Im DRK Tagestreff Sögel freut man sich immer über die Besuche von Pastor Voss. Er ist ein gern gesehener Besucher, der die Tagesgäste seit kurzem jedoch nicht mehr alleine besucht. Jetzt ist stets seine weibliche Begleitung bei ihm, die die Tagesgäste sofort liebgewonnen haben: die süße kleine Hundedame Momo.

Namensgeber für die struppige Herzensbrecherin ist die weibliche Hauptfigur aus drei Jugendromanen von Michael Ende. Ein kleines Mädchen, das gut zuhören kann, andere tröstet, arm und hilfsbereit ist. Im ersten Teil hilft Momos besondere Gabe des gut zuhören Könnens, allen in ihrem Umfeld. Sie teilen sich dadurch wieder mit, entwickeln Phantasie und es blüht wieder Freude in ihnen auf. Dadurch wird Momo zu einer unverzichtbaren Seelsorgerin für alle.

Von daher hätte Pastor Voss keinen treffenderen Namen für seine Begleiterin finden können. Wie er selbst sagt, soll Momo ihm „Die grauen Herren“ von der Seite halten, damit sich die Zeit im hektischen Alltag langsamer dreht. Denn: Im zweiten Teil von Momo sind diese grauen Herren Agenten der „Zeitsparkasse“, die die Menschen um ihre Zeit betrügen, weil sie über das Zeitsparen ganz vergessen, dass Leben zu genießen.

Auch wenn Momo die Geschichten nicht kennt und (noch) keine Therapiehündin ist, schafft sie es doch, bei den Tagestreff Gästen ähnliche Reaktionen auszulösen. So hat sie die Phantasie der Gäste angeregt, die bereits Ideen entwickelt haben. Sie wollen sich intensiver mit den drei Romanen befassen, um in die hintergründigen Geschichten einzutauchen und das Wesen von Momo kennen zu lernen.

Das Ganze hat noch einen sehr praktischen Nebeneffekt: Weil Pastor Voss ja nun regelmäßig mit Momo Gassi gehen muss, werden die beiden jetzt noch öfter einen kleinen Abstecher zum Tagestreff machen und die Gäste besuchen, was alle erfreut – ganz im Sinne von Momo …

Text/Foto: Frank Gäbler