Sögel – Politische Bildung wurde in der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth und im Jugendkloster Ahmsen schon immer großgeschrieben. So wurden zwei Stellen mit dem Schwerpunkt auf politischer Jugendbildung geschaffen, welche von Bildungsreferentin Jana Rolfes und Bildungsreferent Jan Eric Leffers geleitet werden.

Die Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth und das Jugendkloster Ahmsen sind überverbandlich wirkende katholische Bildungsstätten der Diözese Osnabrück. Seit vielen Jahren ist der Trägerverein „Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V.“ aktives Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V.“ (kurz: AKSB).

Die AKSB repräsentiert rund 60 katholische Akademien, Bildungseinrichtungen, Vereine und Verbände. Die Mitgliedseinrichtungen bieten Bildungsveranstaltungen an, in denen Informationen und Hintergründe über wichtige gesellschaftsrelevante Themen vermittelt und Fragen des Zusammenlebens diskutiert werden.

Diese Themen können unter anderem Nachhaltigkeit, Diskriminierung oder Demokratiebildung sein. Somit wurden Stellen geschaffen, welche von den Bildungsrefent*innen in den verschiedenen Einrichtungen besetzt werden.

Eine dieser Stellen hat Jana Rolfes übernommen. „Wir vertreten den Schwerpunkt 2, welcher sich vorrangig den Themen ‚Jugendbeteiligung, Demokratie und Menschenrechte‘ widmet. Gemeinsam mit weiteren Referent*innen, aus dem Emsland und darüber hinaus, möchten wir gemeinsam die AKSB-Mitglieder als Orte der Demokratie fördern“, erläutert Rolfes. „Gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, die Sprachfähigkeit junger Menschen zu unterstützen und zu stärken. Wir möchten die Jugendbeteiligung fördern und den jungen Menschen Werkzeuge an die Hand geben, ihr Leben autonom und selbstbestimmt zu gestalten.“

Gelingen soll dies durch einen verstärkten Fokus auf Seminare zur Arbeit mit Schüler*innenvertretungen, Seminare und Veranstaltungen, in denen aktuelle politische Debatten und Themen Platz haben sowie durch die Entwicklung neuer Formate, um Themen wie Desinformationen und Verschwörungsmythen aufzugreifen. Weitere Formate sind geplant.

Darüber hinaus ist der Marstall Clemenswerth seit Beginn des Jahres 2022 eine Netzwerkstelle für das Projekt „RespACT – Vielfalt leben. Haltung zeigen.“, welches von der AKSB initiiert wurde.

Das bundesweite Projekt hat das Ziel, Jugendliche durch politische Bildung gegen unterschiedliche Formen des Extremismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu stärken. Dazu werden junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsbildung unterstützt und dabei Selbstwirksamkeit und Selbstbefähigung gefördert. Sie werden für Fragen der gesellschaftlichen Vielfalt und für ihre soziale Rolle sensibilisiert. Dazu zählt, dass sie ihre eigene Meinung vertreten und die Meinungen anderer respektieren können. Sie üben das friedliche Zusammenleben in einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft. Um diese Ziele zu erreichen, wird mit sogenannten Respekt Coaches zusammengearbeitet, die Jugendsozialarbeit an Schulen betreiben und den Zugang zu ergänzenden außerschulischen Bildungsmaßnahmen herstellen.

Gemeinsam werden bedarfsorientierte Projekte für die Jugendlichen konzipiert und durchgeführt. Dabei stehen positive Ressourcen der Jugendlichen im Mittelpunkt, wozu zum Beispiel Persönlichkeit, Kultur, Familie und Religion zählen. „Nun gilt es, sich als ebendiese bekannt zu machen und Kontakte zu knüpfen. Politische Jugendbildung ist wichtiger denn je und die Chancen, davon zu profitieren, sind für die Jugendlichen und die kooperierenden Schulen enorm“, so Jan Leffers.

Text: Jana Rolfes und Jan Leffers

Foto: Saskia Schomaker und Ines Jansen