„Grüße post mortem“ von Jürgen Kramm – Ausstellungseröffnung in Werpeloh

1. August 2023

Werke des verstorbenen Künstlers Jürgen Kramm aus Duisburg werden in Werpeloh ausgestellt.

Werpeloh – Eigentlich sollte es ganz anders kommen. Dem Künstler Jürgen Kramm zog es vor einigen Jahren mit seiner Lebensgefährtin Helga Lucks von der Stadt aufs Land. Sie kauften sich ein Haus in Werpeloh, in dem ausreichend Platz war für die künstlerischen Ambitionen des Autodidakten Kramm. Ausstellungsräume über zwei Etagen waren geschaffen dafür, die Werke des Künstlers zu präsentieren. Eine anliegende Werkstatt sollte genutzt werden, um weitere Kunst entstehen zu lassen. Der Künstler wollte hier auch mit Schülern didaktisch arbeiten.

Der plötzliche Tod des Künstlers brachte die Lebensplanung durcheinander. Die Hinterbliebene hatte nun einen Nachlass zu verwalten, der eigentlich dem künstlerischen Schaffen ihres verstorbenen Partners zugedacht war. Nun möchte sie ihr Haus öffnen, um den Werken ihres Partners die „verdiente Aufmerksamkeit“ zu bieten.

„Es macht mich traurig, wenn all die Mühe hier umsonst gewesen sein soll. Die Bilder haben es verdient, betrachtet zu werden. Jürgen hat es sich immer gewünscht, dass seine Bilder den Menschen zum Denken anregen. Er wollte die Betrachter bewegen. Das möchte ich nun mit einer Vernissage in meinem Haus möglich machen.“

Sie lädt alle Interessenten zu einer Ausstellungeröffnung am Sonntag, dem 03. September ab 11:00 Uhr in ihr Haus Werpeloh, Sünnekampstr. 4, ein. Begleitet wird die Ausstellung von den Hümmlinger Hofspezialitäten mit erlesenen Weinen und einem kleinen Imbiss.

Zum Künstler:

Kramm war in Duisburg als Macher im Metier unterwegs. Er war Gründer der Künstlergruppe „Grünspan“ und Sprecher der „freien Duisburger Künstler“. In seiner Heimatstadt hatte er beispielsweise 1998 den ersten Duisburger Kulturbahnhof eröffnet und die „Kunst im Tunnel“ organisiert. Es folgten mehr aus 40 Ausstellungen, an denen er entweder alleine ausgestellt hat oder sich an einer Ausstellung beteiligt hat. 2002 war Kramm zweiter Preisträger beim bundesweiten Wettbewerb der Post AG. Seine Motive zierten 2001 und 2006 Post-Kalender zur Motivation von Führungskräften.

Mit seinen „multikulturellen Waschsalon“ ist er in mehreren Ausstellungen präsent gewesen. Mit der pfiffigen Idee, Waschmaschinen als Bullauge für den Blick nach draußen zu entfremden, konnte Kramm sich der Aufmerksamkeit der Besucher der jeweiligen Ausstellungen gewiss sein. Denn hinter den Bullaugen laufen Fernsehprogramme im Kontrast zu den Tönen, die aus den zum Kunstobjekt gehörenden Lautsprechern zu hören sind.

Text/Foto: Helga Lucks

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