Bad Sögel – himmlische Klänge

29. März 2023

Karnevalsitzung wieder im Clemenswerther Hof mit starkem Potpourri

Prinzenpaar Rainer und Heike Rohe aus Stavern

Sögel – In Sögel hält der Karneval nach drei Jahren Corona-Abstinenz wieder Einzug in den Clemenswerther Hof. In einem bunt gemischten, fast fünfstündigen und rundum gelungenen Programm im voll besetzten Saal zeigten die närrischen Akteure wieder eine spektakuläre Show aus Musik, Comedy, Tanz und Büttenschnack. Am kommenden Wochenende geht das gelungene Potpourri zwei weitere Male (Freitag und Samstag, 20 Uhr) über die närrische Bühne.

Nach eindrucksvollem Anti-Kriegs-Statement von Kolping-Boss Stephan Schmees, führte Sitzungspräsident Johannes Lake in geschickter Weise – mit zuerst denkwürdigem Rückblick – dann aber wieder gewürzt mit vieldeutigen Sprüchen durch einen karnevalistischen Strauß, der von der Kolpingkapelle Sögel (KKS) mit allen ihren Akteuren vielseitig gestaltet wurde.

Der Turmfalke (Diakon Burkhard Becker) analysiert rund um den Kirchturm.

Gekonnt grüßten Prinz Rainer mit seiner „Lieblichkeit“ Heike (Rohe), die den Elferrat aus Kolleginnen der Sögeler KiTas beriefen.

Nach schwungvoller musikalischer Einleitung und viel „Bläserdrive“ der Kolpingkapelle stiegen auch „Frieda und Anneliese“ als besonderes Gespann in die Bütt: Pastor Jürgen Krallmann, zusammen mit der online zugeschalteten Liturgie-Referentin Steffi Lübbers.

Bei Kaffee, Kuchen und Schnaps ging um die Nordradde als „Bienenstichgrenze“ zu Werlte, die da die Windbeutel mit Margarine füllen, der Bw-Bigband im Kur-Garten bis hin zu den Klängen der neuen „alten“ Orgel von 1886 aus England. Überragendes Thema so auch dank SG-Bürgermeister Frank Klaß: Bad Sögel – himmlische Klänge. Die bei der ersten von vier Sitzungsabenden anwesende regionale Politprominenz bekam auch von Simon und Wolfgang (Wind) ihr Fett weg.

Bauarbeiter Simon (l.) und Wolfgang (Wind) mit Kritik an der Politik

Die Bauarbeiter nahmen den gekauften Kindergarten aufs Korn und lobten aber auch die Sögeler Tafel an neuer Stelle. Ob Bürgermeister Günther (Wucherpfennig) mit „h“ oder der ehemalige SG-BM ohne „h“ (Wigbers) wie auch positiv EU-Abgeordneter Jens Gieseke, der umweltbewusst bei Wind und Wetter zu seinem Büro nach Brüssel radelte, lösten Beifallsstürme aus.

Der Turmfalke von St. Jakobus entpuppte sich so wieder als der karnevalistische und politische „Bringer“ – ein absolutes Highlight des Abends. In seiner unnachahmlichen Sprachweise analysierte Diakon Burkhard Becker das lokale Geschehen humorvoll rund um den Kirchturm. So könnte der mit Wasser vollgelaufene Boden der gerade neuen Großraumhalle leider nicht als Hallenbad genutzt werden. Wieder in Sögel stationierte Amis könnten das „Bad“ auf dem Ortsschild als „schlecht“ fehlinterpretieren.

Frieda und Anneliese (Pastor Jürgen Krallmann und Steffi Lübbers, Bad Sögel – himmlische Klänge

Auch das Jungvolk ist weiter auf Kurs. ALEMOHA das beste Beispiel. Sie fühlten auf gekonnte Weise der lokalen Wirtschaft „auf den Zahn“ und empfahlen alternative Werbung. Arne Düttmann, Lennard Jansen, Marius Schmees und Hannes Behrends hatten es auch nach drei Jahren Pause wieder drauf.

Zwischendurch heizte die Kolpingkapelle Sögel unter ihrem unvergleichlichen Dirigenten Hans Hanekamp dem Publikum immer wieder ein. Bei Stücken wie „Cordula Grün“, „Marmor Stein und Eisen bricht“ oder auch „Faust auf Faust“ gab es im Saal kein Halten mehr.

Per Telefon zugeschaltet das unkaputtbare Original und KKS-Urgestein „Bulti“ (Bernhard Bultmann), aber mit Raphi (Raphael Schmidt) und Lucki (Jan Lukas Schmidt) „on stage“ läuft in Sögel keine Sitzung. Krisenbewältigung auf den Punkt gebracht auch per irischem Mitsinglied und dem Stück „Wenn ich groß bin verkauf ich mein Gehirn“.

KKS-Tanzballett mit viel Beifall

Frenetische Applausstürme erhielt die neue Tanzgruppe „Safty First“. Mit jetzt jüngeren Mädels lieferten sie Power-Dancing par Excellence nach aktueller Popmusik ab.

„Der Nachwuchs für‘s KKS-Tanzballett entwickelt sich!“, freuten sich die gestandenen KKS-Tänzerinnen, die ihrerseits als Ballett auf der Bühne nichts anbrennen ließen. Sie waren eine Augenweide fürs jubelnde Publikum. „Atemlos“ holten sie schweißtreibend alles aus sich heraus.

Das Comedy-Duo „Die dry lustigen zwei“ (Helmut Benten und Johannes Mielke) sangen gekonnt das „Birkenlied“. Zuerst ging’s bei Helmut wie gewohnt um das Thema Ehe (happy wife – happy life) und die Unterschiede zwischen Mann und Frau.

„Ferkel Freddi“ (Luis Hinrichs) und „Gonzales“ (Marc-Joel Schmidt) brillierten wieder als Gitarrenduo, auch mal ironisch mit „Es ist wieder Karneval – da mach ich nicht mit!“ sowie dem „Lehrersong“ oder „Wir feiern heut bei Lucky!“

Leicht und Cross mit A-Capella, seit 32 Jahren eine Größe im Sögeler Karneval

Wieder in der Bütt: „Biggenbernd“ (Bernhard Hinrichs), der in pattdeutscher Mundart brillierte und eine lange, ereignisreiche Story über einen Autokauf in Wolfsburg zum Besten gab. Eine komplett andere Art brachten wieder „La Tem“ auf die Sögeler Karnevalsbretter. Mit viel Witz (Schnick Schnack Schnuck) und Requisiten (jogurt testing) imponierte das ungleiche Gespann aus Christian Temmen und Marius Langen erfinderisch mit Minenspiel und Humor.

Ein absolutes Highlight dann zur Mitternacht! Die sieben A-Capella-Sänger von „Leicht und Cross“ unter neuer musikalischer Leitung von Organist Jörg Christian Freese zelebrierten Songs wie „Meine Deutschlehrerin“ (eine Liebeserklärung), „Wir sind nur zum Spaß hier!“ und „Was sind wir ohne unsere Freunde?“ und beeindruckten zu guter Letzt mit einem neuen „Schlag“-Instrument.

Text/Fotos: Klaus Hüsing

Stimmung pur durch die junge Tanzgruppe Safty First
Ferkel Freddi und Gonzales (Luis Hinrichs und Marc-Joel Schmidt) – Gesang mit Aussage vom Feinsten

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