Comeback der Jugendbildung

26. Februar 2023

Marstall Clemenswerth und Jugendkloster Ahmsen schreiben im Jahr 2022 starke Belegungszahlen

Sögel – Lange Zeit waren die Flure leer und die Betten verwaist. Nach den starken Corona-Einschränkungen den Weg zurück in den Alltag zu schaffen, war für viele Menschen eine Herausforderung. Außerschulische Lernorte bilden hierbei keine Ausnahme. Im Marstall Clemenswerth in Sögel und im Jugendkloster Ahmsen lautet die erste Antwort auf diese Herausforderung: „Alles geben und mit voller Kraft voraus!“

Der Startschuss fiel in diesem Jahr mit der Osterfreizeit für Familien mit Kindern mit und ohne Behinderung. Endlich hieß es wieder begegnen, erleben und mit alten Bekannten und neuen Gesichtern gemeinsam die Ostertage verbringen. Bei großer Wiedersehensfreude genossen die Familien „völlig losgelöst“ die Auszeit vom Alltag mit einer Mischung aus Abenteuern im „Weltraum“ und Entspannungsmomenten. Hiermit war der Startschuss gelungen. Nach einer dünnen Belegungssituation bis zu den Osterferien strömten mit dem Ende des Schulfahrtenverbotes nun auch wieder die Schulklassen in die beiden Bildungshäuser.

Ein weiterer Meilenstein in diesem Jahr wurde am Pfingstfest gesetzt. Im Jugendkloster Ahmsen fand das „Pfingstfestival“ erstmals in Präsenz statt. Über 300 Ministrant*innen nahmen an dem bunten Festivalprogramm teil, die beiden Festgottesdienste wurden mit 500 Teilnehmer*innen gefeiert. Währenddessen ertönten im Marstall an Pfingsten die Stimmen zum lange ersehnten 47. Musikalischen Pfingsttreffen. Wieder einmal entstanden hier neue geistliche Lieder, die beim offenen Singen den begeisterten Besucher*innen präsentiert wurden.

Beide Häuser wurden über Pfingsten mit großer Begeisterung, Leidenschaft und Leben gefüllt. Die Freude endlich wieder gemeinsam zu musizieren, an Projekten zu arbeiten und in großen Gruppen Freizeit zu gestalten war enorm. In den Sommerferien konnten sowohl inklusive Freizeiten, Freizeiten für Familien als auch Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche verwirklicht werden. Hierbei herrschte Ausgelassenheit und Lebensfreude in beiden Häusern.

Die Deutsche Schülerakademie war erstmals in Sögel zu Gast, bei der die Teilnehmenden aus ganz Deutschland die Zeit in den Ferien nutzten, um sich gemeinsam mit Gleichaltrigen zu bilden und auszutauschen.

Einen weiteren Grund zum Feiern gab es im September. Ein großes Fest mit einem Tag der offenen Tür anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Klosters in Ahmsen wurde mit ca. 1000 Gästen gefeiert und war ein voller Erfolg, der die Unterstützung in der Region für den Verein deutlich machte. Die Erwartungen an die Besucherzahlen wurden in diesem Jahr bei unterschiedlichsten Angeboten übertroffen. So zählt die Statistik im Marstall Clemenswerth 20.000 Übernachtungen im Jahr 2022, was trotz Schulfahrtenverbot bis zu den Osterferien nur ca. 1000 Übernachtungen weniger sind als 2019, welches das letzte „ganze“ Jahr vor der Corona-Pandemie darstellt.

Die Mitgliederversammlung des „Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V.“ schaut trotz Herausforderungen positiv auf das Jahr 2022 und optimistisch in die Zukunft.

Das Jugendkloster Ahmsen war mit der Gründung zu Beginn des Jahres 2019 auf Wachstumskurs. Dieser konnte trotz der Einschränkungen fortgeführt werden. Die starken Belegungszahlen im ersten Jahr 2019 lagen bei knapp 9.000 Übernachtungen. Im Jahr 2022 sind es bereits über 11.000. Eine Entwicklung, die so positiv nicht erwartet werden konnte.„Die Nachfrage nach außerschulischen Bildungsangeboten ist riesig und die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder- und Jugendliche waren in den Seminaren besonders spürbar. Höchste Zeit wieder Gemeinschaft zu erleben, Selbstvertrauen zu stärken und ein demokratisches Miteinander einzuüben. In diesem Jahr ist wieder deutlich geworden, wie sehr es solche außerschulischen Bildungsorte braucht. Wir sind optimistisch diese auch trotz großer finanzieller Herausforderungen, wie z.B. durch die Energiekrise, weiter sein zu können“, zeigt sich Geschäftsführer Michael Engbers hoffnungsvoll.

Es zeigt sich aber auch, dass die vielen Buchungen die Kapazitäten der Häuser an ihre Grenzen führen. „Nach so langem Stillstand wieder Ehren- und Nebenamtliche in der großen Zahl für unsere Jugendarbeit zu finden, ist aktuell eine der größten Herausforderungen für unsere Bildungsarbeit. Wir suchen Teamer*innen! “, so Bildungsreferent Jan Leffers.

Text/Fotos: Michael Engbers

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