Energieexperten in der KiTa

6. November 2022

Sögel – Themen wie Klimaschutz, Energie, Nachhaltigkeit und Ökologie ist in aller Munde. Doch für viele jüngere Kinder sind die Dinge, um die es dort geht, erst einmal abstrakte Begriffe. Schließlich kann man Energie nicht direkt anfassen oder sehen. Trotzdem möchte die KiTa St. Jakobus Sögel das Thema in den nächsten Wochen mit in den Alltag einfließen lassen, erklärt die Leitung Irmgard Welling, da es ja lebenswichtig ist. Das Team der kath. Einrichtung erklärt insbesondere den Vorschulkindern, dass Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, sondern zuvor erst aus Kohle, Öl, Gas, Wind, Wasser oder Sonnenwärme erzeugt werden muss. Auch die Heizung wird nur dann heiß, wenn zuvor Wärme erzeugt wird – unter anderem durch das Verbrennen von Kraft- oder Brennstoffen. So wird für das Kind verständlich, warum für uns Menschen Energie nicht unbegrenzt vorhanden und ein sparsamer Umgang damit wichtig ist. Um zu veranschaulichen, dass jedes Elektrogerät Strom verbraucht, aber nicht in der gleichen Menge, wird ein Strommessgerät eingesetzt und es zusammen mit den Kindern an verschiedene Elektrogeräte angeschlossen. Die Zahlen können von den Kindern abgelesen und notiert werden. Auf diese Weise wird schnell klar, welche Geräte energieeffizient sind und welche nicht. Auch das gemeinsame Betrachten des Strom- oder Gaszählers im Haus ist eine interessante Erfahrung für das Kind. Denn mit eigenen Augen sehen, dass im Haushalt beinahe nonstop Energie verbraucht wird, trägt zum kindlichen Verständnis bei. Wenn die Kinder verstanden haben, was Energie eigentlich ist, kann das Team ihnen als Nächstes erläutern, warum Energie sparen sinnvoll ist. Denn wer weniger Energie verbraucht, bewirkt damit unter anderem, dass weniger klimaschädliche Emissionen in die Erdatmosphäre gelangen und der

Klimawandel damit verlangsamt wird. Denn unser Ziel muss es sein, mit Energie möglichst vernünftig umzugehen, damit unser ökologisches Umfeld möglichst intakt bleibt und wir in ihm möglichst lange leben können. Ein geringerer Energiebedarf bedeutet auch, dass die Ausbeutung natürlicher Ressourcen wie Gas, Öl und Kohle langsamer voranschreitet. Und last but not least profitiert natürlich auch der Geldbeutel von energiesparendem Verhalten, da weniger Kosten für Energie anfallen. Welche Ziele werden die Kinder als Energietipps erarbeitet oder werden in den nächsten Wochen im Familienzentrum besprochen?

1. Licht nicht unnötig brennen lassen: Wenn die Kinder nach draußen gehen zum Spielen, wird das Licht ausgeschaltet.

2. Kühlschranktür immer richtig schließen: Auch jüngere Kinder können schon verstehen, dass bei nicht richtig geschlossener Tür viel Energie aufgewendet werden muss, um den Temperaturunterschied auszugleichen.

3. Stand-by-Betrieb vermeiden: Gemeinsam kann überlegt werden, welche Geräte mit Kippschalterleisten ausgerüstet werden, damit sie im Stand-by-Modus keinen Strom verbrauchen.

4. Mit Papier zum Malen und mit Papier zum Händetrocken sparsam umgehen: Das spart Energie und schützt außerdem vor unnötiger Baum-Abholzung. Bäume tragen wiederum zum Klimaschutz bei, indem sie Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen.

5. Lieber warm anziehen statt Heizung aufdrehen: Lieber eine dünne Jacke oder einen Pullover über das T-Shirt ziehen, wenn es im Zimmer etwas kühler wird. Die ideale Raumtemperatur liegt bei 18 bis 21 Grad Celsius. Gemeinsam mit einem Experten überlegen, wie die Heizung eingestellt werden soll.

6. Besser Stoßlüften statt Fenster gekippt halten: Auf diese Weise kühlen Räume nicht so schnell aus und die verbrauchte Luft wird schneller mit frischer Luft ausgetauscht.

7. Heimische Produkte bevorzugen: Besser Äpfel oder Birnen aus regionalem Anbau essen als Kiwi oder Granatapfelkerne aus Übersee. Das spart lange und energieaufwändige Transportwege.

8. Wasser sparen beim Händewaschen: Die Kinder lernen, den Wasserhahn nicht unnötig laufen zu lassen.

Text/Foto: Irmgard Welling

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