Sterbende begleiten – Hospizverein und KEB bieten Kurs für neue Ehrenamtliche

29. August 2022

Sögel – Obwohl nur wenige Meter neben dem Krankenhaus in Sögel gelegen ist der kleine, mit heimischen und bienenfreundlichen Blumen und duftenden Sträuchern versehene  Hospizgarten eine kleine Oase der Stille und lädt zum Verweilen ein – insbesondere die Patienten der nahen Hospizstation.

„Auch den Hospizgarten haben wir mit der Hilfe einiger Ehrenamtlicher angelegt“, sagt nicht ohne Stolz Steffi Olliges, die Koordinatorin des Sögeler Hospizvereins.

Dabei ist die wesentliche, selbst gesteckte  Aufgabe der Ehrenamtlichen des Vereins die Begleitung von Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. „Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass eine Gesellschaft Menschen hat, die sich um andere kümmern“, weiß Michael Strodt, Krankenhausseelsorger und Vorsitzender des Vereins. Er verweist auf die 60 Begleitungen Sterbender durch Ehrenamtliche trotz Pandemie im vergangenen Jahr, die zeigten, wie wichtig die Haltung des sich Kümmerns und Daseins in schweren Zeiten ist. Eine hospizliche Haltung, die die Auseinandersetzung mit dem Thema Krankheit, Tod und Sterben erfordere.

Das Ziel ehrenamtlicher Hospizarbeit sei es, ‚den Tagen mehr Leben zu geben‘ (Cicely Saunders). Das Wohlbefinden der Betroffenen und die ganzheitliche Betreuung stehen an erster Stelle.

Ein sehr passendes Beispiel dafür ist ein Barbecue, das ein Hospizhelfer kurzerhand aufgrund des Herzenswunsches eines jungen schwererkrankten Mannes auf der Palliativstation für den Betroffenen und dessen Familie auf die Beine gestellt hat.

Um der wachsenden Nachfrage nach Begleitungen auf dem letzten Weg des Lebens auch weiterhin entsprechen zu können bietet der Verein Sögeler Hospiz e.V. und die Katholische Erwachsenenbildung ab dem 09. September einen neuen 110 Unterrichtsstunden umfassenden Zertifikatskurs „Fortbildung zum/zur ehrenamtlichen Hospizhelfer/in“ in Sögel an.

„Der Kurs beinhaltet ein umfassendes Spektrum hospizlich  bedeutsamer Themen, die eine breite Auseinandersetzung mit der Tätigkeit ehrenamtlicher Hospizarbeit ermöglichen und darauf vorbereiten“, so Stefan Varel, pädagogischer Leiter der KEB. An zwei Wochenenden, vier Tagesseminaren und elf Abendterminen geht es bis Anfang Februar 2023 um die persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Sterben, Fragen der Gesprächsführung, Palliative Care und Validation sowie Sterbephasen.

Aber auch Informationen zu Pflege- und Krankenbeobachtung, religiöse und rechtliche Aspekte und das Bestattungswesen finden ihren Platz sowie ein kleines, kursbegleitendes Praktikum.

Ziel des Kurses ist es, eine palliative und hospizliche Versorgung eines Betroffenen und dessen Zugehörigen als gemeinsame Aufgabe zu verstehen, bei der der Mensch mit seinen Ängsten und Sorgen, aber natürlich auch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen im Vordergrund steht.

Der Kurs wird von einem ausgewiesenen Fachreferententeam durchgeführt.

Interessierte Personen erhalten weitere Informationen beim Sögeler Hospiz e.V. in Sögel (Michael Strodt) unter: 05952 209-2542 oder bei der KEB unter 05952 1556 sowie unter www.keb-aschendorf-huemmling.de

Text/Foto: Stefan Varel

v.l.: Steffi Olliges, Koordinatorin Hospizverein, Michael Strodt Vorsitzender Sögeler Hospiz e.V., Stefan Varel, Leiter der KEB)

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