Heimatkundliche Bildung

4. Mai 2022

Sögel – Nachdem sie das Thema „Industrialisierung“ in anderen Teilen Deutschlands schon im Unterricht behandelt hatten, besuchte jüngst die 8. Klasse der Erich Kästner-Schule die Geschichts-und Zukunftswerkstatt des FORUM Sögel. Wie gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Hümmling seit dem 19. Jahrhundert? Wie war es möglich, dass aus dem „Armenhaus Deutschlands“ eine aufstrebende Wirtschaftsregion wurde? Antworten zu diesen Fragen verdeutlichten zum Einstieg Vergleichsfotos von hiesigen Unternehmen „gestern und heute“. „Das kann man sich gar nicht vorstellen“, so eine Schülerin, und meinte damit die ärmlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Da der Hümmling früher hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt war, nahm die Behandlung der bäuerlichen Arbeit breiten Raum ein. Dass bei den kargen Böden und ohne Maschineneinsatz keine ansehnlichen Ernteerträge eingefahren wurden, machte den Jugendlichen klar, warum seinerzeit die Schafzucht und die Vermarktung von Wolle sich zum Haupterwerbszweig entwickelten. Der zuvorige Raubbau an den Wäldern und die Versteppung der Flächen führte zum nächsten Themenbereich, der Wiederaufforstung des Hümmlings, initiiert durch den Herzog von Arenberg. Besonders interessiert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler an dem Verfahren des Tiefpflügens mit dem riesigen Pflug, gezogen am Seil von 2 gegenüberstehenden Lokomobilen. „Die Rabatten, die kennen wir, aber wie und warum sie entstanden sind, das war uns nicht bekannt“, so die Reaktion mehrerer Jugendlicher. Die Ergebnisse eines Quiz-Fragebogens zeigten zum Abschluss, dass der Besuch sich gelohnt hat. „Wir verstehen jetzt besser, dass die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Hümmling kein Selbstläufer war, sondern das Ergebnis harter Arbeit der hiesigen Menschen“, so ein Schlusswort aus den Reihen der Schülerinnen und Schüler.

Text: Bernd Eggert

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