Gedanken zum 1. Mai

4. Mai 2022

Was verbinden wir mit diesem Datum „1. Mai“? Viele von uns denken hier vielleicht zuerst an arbeits- und schulfrei, an den Maibaum, den Maigang, an Einkaufen in Holland oder an Demonstrationen. Doch der Ursprung liegt bei der Arbeiterbewegung zu Ende des 19.Jahrhunderts. Damals gab es in den USA Massenstreiks und blutige Auseinandersetzungen mit der Staatsgewalt. Die Arbeiterschaft forderte den für uns schon lange selbstverständlichen 8 Stunden-Tag. In Deutschland versuchen seit Jahren links- wie rechtsradikale Gruppen den ursprünglich gewaltfreien Gewerkschaftstag für ihre politische Richtung zu besetzen. So gab es 1987 in Berlin Kreuzberg eine Kampfdemonstration mit über 100 Verletzten. In vielen Ländern aller Kontinente wird der 1.Mai als „Tag der Arbeit“ begangen. Aber welche Art von Arbeit ist damit gemeint? Wenn wir von Arbeit reden, dann denken wir doch zunächst an Erwerbstätigkeiten, wobei es eine Vielzahl von Arbeiten gibt, die nicht direkt dem Broterwerb dienen. Nehmen wir beispielsweise die Tätigkeiten im Haushalt oder im Ehrenamt, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde. Die aufopfernde Arbeit in den Hospizen oder aktuell in der Flüchtlingshilfe seien hier stellvertretend für alle anderen selbstlosen Tätigkeiten genannt. Zwar wird seitens der Politik immer wieder den Ehrenamtlichen Respekt und Anerkennung gezollt, doch reicht das aus, gerade um junge Menschen zum Ehrenamt zu bewegen? Zusammengefasst, jegliche Art von Arbeit, auch die zum Broterwerb, und diejenigen, die sie ausführen, verdienen unsere Wertschätzung.

Bernd Eggert

Vorsitzender FORUM Sögel e.V.

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