Festgottesdienst zur Maria-Himmelfahrt im Klostergarten Clemenswerth

6. Oktober 2021

Sögel – Auch in diesem Jahr durften wegen der einzuhaltenden Corona-Schutzmaßnahmen unter vorheriger Anmeldung nur 250 Gläubige am Festgottesdienst zur Mariä-Himmelfahrt in Sögel teilnehmen. Pater Edmund Kesenheimer vom Kloster Clemenswerth begrüßte die Gläubigen im Klostergarten der Schlosskapelle und brachte seine große Freude über das strahlende Sommerwetter zum Ausdruck.

Der Gottesdienst wurde zelebriert vom Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe, Kaplan Kruse Thevarajah von der katholischen Kirche Sögel und den Kapuzinern des Klosters Clemenswerth, Pater Edmund Kesenheimer und Pater Franz Beer. Musikalische Begleitung gab es von der Kolpingkapelle Sögel unter der Leitung von Hans Hanekamp und einem Projektchor unter der Leitung von Regionalkantor Jörg Christian Freese. Viele Messdiener und Bannerträger begleiteten die Geistlichen beim Einzug in den Klostergarten. Parallel zu der Messe wurde eine Kinderkirche beim Gloriettchen hinter dem Klostergarten gefeiert, deren unüberhörbaren Gesänge und Gebete den Weihbischof sichtlich erfreuten. Die ca. 40 Kinder kamen zur Segnung durch den Weihbischof zum Gottesdienst dazu. Eine 50köpfige Pilgergruppe aus dem Osnabrücker Land und dem Emsland war auch in diesem Jahr unter der Leitung von Christian Thien an mehreren Tagen einige Teilstrecken des rund 90 Kilometer langen Hümmlinger Pilgerweges gegangen. Rechtzeitig zum Gottesdienst kehrten die Pilger in den Klostergarten ein.

In seiner Predigt blickte Wübbe auf die einzigartige Rolle Mariens, die sie im Erlösungsgeschehen für alle Menschen getragen hatte. Er sprach über sie als eine Frau, „die sehr früh ihren eigenen Weg gehen und finden musste“. Sie habe auf Gott vertrauen können in den schweren wie auch in den schönen Situationen ihres Lebens, in der Geschichte mit ihrem Sohn Jesus Christus bis unters Kreuz, so  Wübbe. „Wir feiern heute nicht nur Maria, es ist gleichzeitig eine Feier der Lebenshoffnung für uns alle. Denn das, was für sie gilt, dürfen auch wir uns erhoffen“. Dabei sollte man dem Beispiel Mariens folgen, die als erste die Barmherzigkeit Gottes gepriesen habe. Die wesentliche Botschaft sei, so Wübbe, nicht nur an die eigenen Bedürfnisse zu denken, sondern aufzustehen und anderen zu helfen.

 „Soll ich im Sessel sitzen bleiben und die anderen machen lassen, oder mich bewegen lassen, handeln und etwas verändern?“, fragte Wübbe. Auch für die Kirche sei dies nach seinen Worten eine brisante Frage, da diese doch mitten im synodalen Weg stünde und dabei Fragen nachgehe, wie die Gemeinschaft und der Glauben in der Kirche aussehen müsse, damit Menschen wieder lernen dürften, aus dem Vertrauen in Gott das Leben als lebenswert zu erfahren; wo Veränderungen um des Menschen Willen sein müssten, die Missbrauch verhindern und ungesunde Einengungen aufbrechen, die das Machtgefälle verändern und  auch für Frauen in Freiheit neue Räume schaffen würden. Sich einzulassen auf neue Wege, das fordere die heutige Zeit.

Wübbe sprach auch klare Worte zum Thema „Impfen“ und berichtete von seinen positiven Erfahrungen als Mitglied eines mobilen Impfteams. „Um der Freiheit willen möchte ich alle einladen, bei denen aus medizinischen Gründen nichts im Wege steht, sich impfen zu lassen und dafür zu werben. Damit wir hier weiter in Freiheit auf dieser Erde leben und uns bewegen können, haben auch wir für diese Erde eine Verantwortung, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder merken, dass wir, um ihnen Vertrauen in die Zukunft zu geben, alles dafür tun, dass diese Erde erhalten bleibt“.

Nach der Messe folgte eine Prozession mit der Monstranz durch den Klostergarten.

Text/Foto: Gisela Arling

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