Sögel bekommt einen Kletterwald

5. Juli 2021

Sögel. Am Seil hoch oben in den Bäumen wandern. In Sögel ist dies bald möglich. In einem Waldstück in unmittelbarer Nähe zum Ferienhausgebiet entsteht in den kommenden Wochen ein Kletterwald.

Zwei Kilometer Stahlseile sollen nach Angaben von Betreiber Rainer Lüker bis Ende Juli verbaut werden. Mit Beginn der Sommerferien sollen laut Lüker, der gemeinsam mit Ehefrau Melanie und Jana Abeln auch die Kletterhalle in Werlte sowie die Kletterwald in Surwold betreibt, die ersten Abenteuer in luftiger Höhe möglich sein.

Seit wenigen Tagen ist eine Spezialfirma aus Süddeutschland in dem 5000 Quadratmeter großen Waldstück mit einem reinen Laubbaumbestand für die Errichtung des Kletterwaldes im Einsatz. Entstehen sollen Lüker zufolge auf dem der Arenberg Meppen GmbH gehörenden Areal insgesamt acht verschiedene Parcours mit rund 50 Kletterelementen und verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Der höchste Parcours endet auf 13 Metern auf einer Plattform. „Von der Größe her ist dieser kompakt angelegte Kletterwald mit dem in Surwold vergleichbar. Aufgrund der Einbettung in einem Laubbaumbestand kommt er aber ganz anders daher als die Surwolder Variante, die in einem Fichtenwald beheimatet ist“, erklärt Lüker.

Insgesamt acht verschiedene Parcours mit rund 50 Kletterelementen und verschiedenen Schwierigkeitsgraden sollen entstehen.

Ab einem Alter von sieben Jahren könne in Sögel nach Belieben geklettert werden. „Wir möchten sowohl die Ambitionierten als auch die Familien ansprechen“, so Lüker. Die Kletterzeit liege bei drei Stunden. Ergänzt werde der Kletterwald mit zwei Holzhütten für einen Kiosk sowie Toiletten. Auch ein Parkplatz werde noch angelegt. Zudem werde eine Rallye ausgearbeitet werden, die das „Naturerlebnis Wald“ in den Vordergrund stellen soll. Insgesamt nehmen die Betreiber für die Errichtung des Kletterwaldes in Sögel nach eigenen Angaben 350.000 Euro in die Hand.

Wichtig sei bei der Standortauswahl neben der Attraktivität des Waldes auch die Nähe zu Schloss Clemenswerth, dem Schulzentrum, dem Marstall Clemenswerth sowie dem Kreissportbund (KSB) gewesen. „Alles potenzielle Kunden“, so Lüker. Weitere Besucher sollen durch Kooperationen mit dem Naturschutzbund sowie Touristikern nach Sögel gelockt werden.

Wichtig beim Aufbau des Kletterwaldes sei den Betreibern eine Montage, die den Baumbestand mit überwiegend Buchen so gut es gehe schont. Dazu beitragen soll auch ein Wegesystem. Lüker spricht von „minimalen Eingriffen“ an den insgesamt 50 Bäumen, die für den Kletterwald genutzt werden. Ein Baumgutachter prüfe im Vorfeld, ob ein Baum überhaupt die Voraussetzungen mitbringe, um in den Kletterwald einbezogen zu werden. 

Lüker bedankt sich bei der Gemeinde für die politische Begleitung des Vorhabens. Nach Angaben von Gemeindedirektor Günter Wigbers sei ein Baugenehmigungsverfahren erforderlich gewesen. Er betont, dass für die Errichtung kein einziger Baum gefällt werden müsse. Die Umgebung, in der weitere touristische Nutzungen möglich seien, bewertet Wigbers als ideal.

Bürgermeisterin Irmgard Welling (CDU) hebt die körperliche Betätigung an der frischen Luft hervor, die das Angebot mit sich bringe. „Jugendliche finden eine Herausforderung in der Natur und damit in der realen Welt – in der heutigen Zeit ein ganz wichtiger Aspekt.“

Text: Christian Belling (Ems-Zeitung)

Foto: Ingrid Cloppenburg

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