Naturkostmühle Wintering aus Börger entwickelt Klosterbrot-Backmischung

18. Mai 2021

Kooperation mit Jugendkloster Ahmsen und Gut Altenoythe

Ahmsen/Sögel – Ein kräftigendes und urverwachsenes Brot mit regionalen Zutaten sollte es werden, das neue Klosterbrot der Naturkostmühle Wintering. Eine Kostprobe des finalen Rezeptes, welches nach einer halbjährigen Entwicklungszeit von Hermann und Michael Wintering kreiert wurde, durften jetzt als Erstes Christian Thien und Maria Huesmann vom Bildungs- und Begegnungshaus Jugendkloster Ahmsen sowie Jan Wreesmann vom Gut Altenoythe anhand eines frisch gebackenen Klosterbrotes probieren. Alle waren sich einig: „Die Rezeptur ist hervorragend. Das Brot schmeckt kräftig, kernig, sättigend und ist rundum gelungen.“

Die Idee, gemeinsam mit dem Jugendkloster Ahmsen eine Brotbackmischung zu entwickeln, kam Hermann Wintering und Christian Thien im Rahmen einer Sitzung des Vereins Hümmlinger Pilgerweg, in dem beide gemeinsam in der Vorstandsarbeit aktiv sind. Das Jugendkloster Ahmsen wird auch oft als Herberge von Pilgern in Anspruch genommen. Hier wird das Klosterbrot künftig einen festen Platz auf dem Frühstückstisch für die Gäste des Bildungshauses finden. Interessierte können im eigenen Klosterlädchen jeweils werktags von 17 – 19 Uhr eine Klosterbrotbackmischung und dazu passende Brotaufstriche oder demnächst auch Käse von Gut Altenoyhte erwerben. Weitere Einkaufsmöglichkeiten finden sich künftig überall dort, wo die Naturkostmühle Wintering ihr Angebot vorhält.

Michael Wintering, der mit seinem Vater Hermann die Naturkost-Mühle Wintering betreibt, die wiederum zuvor von seiner Mutter ins Leben gerufen wurde, informierte über die Zusammensetzung der Backmischung. „Wir haben Wert daraufgelegt, dass die Zutaten sehr gesund und ballaststoffreich sind und zugleich leicht zu verbacken sind. Erstmals haben wir Staudenroggen aus regionalem Anbau vom Gut Altenoythe verwendet.“

„Waldstaudenroggen ist eine alte Roggensorte“, erklärt Jan Wreesmann, Landwirt vom Gut Altenoythe. „Die Körner sind deutlich kleiner als gewöhnlicher Roggen. Im Vergleich besitzt der Waldstaudenroggen einen um etwa 50 Prozent höheren Ballaststoffgehalt. Der Staudenroggen ist, wie der Name schon sagt, eine mehrjährige Pflanze. Er kann bis zu dreimal beerntet werden. Und nicht nur die Körner sind interessant, sondern auch sein außergewöhnliches langes Stroh. Die Halme sind meist über zwei Meter lang.“ Wreesmann hat ein Faible für nachhaltige Landwirtschaft. „Wir stehen für eine konservierende Landwirtschaft. Das heißt, dass wir mit minimaler Bodenbearbeitung einer umfangreichen Fruchtfolge und dem Anbau vielfältiger Zwischenfrüchte die Böden schonen und pflegen. So fördern wir das Bodenleben und bieten Lebensräume.“ Dabei sei er auf den Waldstaudenroggen gestoßen. Er erklärt die Vorteile des Waldstaudenroggens: „Durch seine lange Standzeit haben die Wurzeln viel Zeit sich auszubilden und ein weitverzweigtes Wurzelsystem aufzubauen. Dadurch kann er den Boden vor Wind und Wassererosion schützen und seine Nährstoffe besser nutzen. Auch das Niederschlagwasser kann effektiver gespeichert werden.“

Für das Jugendkloster zeigte sich Christian Thien begeistert von dem Zusammenspiel bei der Kooperation: „Es ist beeindruckend mitzuerleben, wie von der ersten Idee her eine eigene Brotbackmischung auf diesem hohen Niveau entwickelt wird. Es hat wirklich Freude gemacht, in diesem Prozess involviert zu sein, vor allem, da wir mit dem Staudenroggen eine bisher für uns unbekannte und besonders nachhaltige, weil mehrjährige, Hauptzutat gefunden haben. Das Brot ist ein Genuss, hervorragend ausbalanciert und wird im Klosterlädchen und darüber hinaus sicher ein neuer Renner in der Angebotspalette von Winterings Naturkostmühle“, ist sich der Hausleiter sicher.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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