Bau der rumänisch-orthodoxen Kirche in Sögel schreitet voran

20. Dezember 2020

Sögel – In Sögel entsteht derzeit die erste rumänisch-orthodoxe Kirche in Niedersachsen. Das Gotteshaus wird komplett aus Holz gebaut und soll nach seiner Fertigstellung rund 200 Gläubigen stehend Platz bieten. Die Kirche wäre damit die größte rumänisch-orthodoxe Kirche ihrer Art in Deutschland. Zu Ostern kommenden Jahres soll sie fertig sein. Die Kosten von rund 400.000 Euro werden ausschließlich durch Spenden finanziert.

Einen Überblick über das Bauvorhaben in Sögel hat sich in diesen Tagen die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) verschafft. Der Bau habe mit seinem imposanten Aussehen bei jeder Fahrt um Sögel die Aufmerksamkeit auf sie gezogen, dankte Connemann für die Einladung. Begleitet wurde sie von Sögels Bürgermeisterin Irmgard Welling, Gemeindedirektor Günter Wigbers und vom CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Niels Gepp. Pfarrer Marius-Gabriel Matei von der Parohia Sögel-Papenburg, der rumänisch orthodoxen Kirchengemeinde Papenburg und Sögel, erklärte voller Stolz das Bauvorhaben seiner Kirchengemeinde.

Wigbers und Welling informierten, dass die Gemeinde das Bauvorhaben sehr wohlwollend begleite. „Mit der Kirche haben sich unsere Mitbürger nicht nur ein Stück Heimat, sondern bereits ein Baudenkmal geschaffen, welches Sögel weit über die Kreisgrenzen bekanntmachen wird. Da liegt es auf der Hand, dass wir unterstützend tätig sind.“ Beide sind sich sicher, dass „die Kirche Dreh- und Angelpunkt für Integration und Gemeinschaftssinn werden wird.“ Pfarrer Marius Matei hob ebenso die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung der Gemeinde Sögel hervor. „Von Anfang an haben wir hier ein offenes Ohr für unser Anliegen gefunden“, berichtet Pfarrer Matei. „Die Gemeinde hat uns bereitwillig ein Grundstück für das Bauvorhaben zur Verfügung gestellt. Die Kommune vor Ort und auch der Landkreis Emsland haben uns über viele bürokratische Hürden hinweggeholfen und sehr unterstützt.“

Connemann zeigte sich besonders beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement der Gläubigen. Matei berichtete in diesem Zusammenhang, dass alle Kirchenmitglieder nach Kräften beim Bau der Kirche Hand anlegen oder/und finanzielle Unterstützungen leisten. Selbst die ganztägige Versorgung der Arbeiter am Bau werde von den Familien abwechselnd organsiert. Das Baumaterial werde ähnlich wie im Fertigbau in Rumänien in Handarbeit angefertigt, zusammengesteckt und bearbeitet. Dann werde es wieder auseinandermontiert um den Weg nach Sögel anzutreten, wo es dann wieder unter fachkundiger Leitung zusammengefügt werde. So sind viele traditionelle und handgefertigte Schnitzarbeiten in Rumänien entstanden, die künftig in Sögel bei der Kirche in der Sprakeler Straße zu bewundern sind. Beachtenswert fand Connemann das handwerkliche Geschick, von dem sie sich während der Besichtigung überzeugen konnte. Ob Tischler- oder Malerarbeiten, überall wird noch nach alter Handwerkskunst Hand angelegt. „Dabei wird nicht mal ein Zollstock verwendet“, berichtet Matei. „Hier wird Perfektion gepaart mit Individualität.“ Zur Freude aller ließ er die neuen Kirchenglocken läuten. „Wenn sonntags künftig vier Kirchenglocken in Sögel zum Gebet einladen, kann Gemeinschaft entstehen“, freut sich auch Niels Gepp über das Bauvorhaben.

Text/Foto: Samtgemeinde Werlte

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