Gitta Connemann: „Unterstützt die Händler vor Ort“

15. November 2020

Gitta Connemann: „Unterstützt die Händler vor Ort“

Sögel – Über die Situation im Modehandel verschaffte sich die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) in diesen Tagen einen Überblick anlässlich eines Besuches im Modehaus Funke in Sögel. Petra und Markus Funke führen das Traditionsunternehmen, das bereits im Jahre 1903 gegründet wurde, seit 20 Jahren und hatten die Bundestagsabgeordnete zu einem Gespräch eingeladen. Begleitet wurde sie von dem Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers und der Bürgermeisterin Irmgard Welling sowie den Mitgliedern des CDU Ortsverbandes, Dr. Niels Gepp und Günther Wucherpfennig.

Die Corona-Krise beutelt die Modebranche. Markus Funke spricht die Sorgen und Nöte, aber auch die Chancen der mittelständischen Modebranche direkt an. Die Umsatzeinbußen, unter der die Branche leidet, habe verschiedene Gründe. „Ein Teil des Einzelhandelsumsatzes, der während des Shutdowns an den Onlinehandel abgegeben wurde, bleibt dauerhaft für den stationären Einzelhandel verloren“, weiß Funke von den Gesprächen mit Kollegen im Modeverband zu berichten. „Durch den Shutdown und die weiteren Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Geschäften und die Begrenzung der Kundenzahl sind gesunde Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten“. Regelmäßiger Austausch zu gleichstrukturierten Modegeschäften in ganz Deutschland würden ihm zeigen, dass die Probleme landesweit herrschen.

Ein weiterer Grund sei, dass es für die Kunden in der derzeitigen Krise keine Gründe gäbe, sich neu einzukleiden. „Bei Mode und Bekleidung fehlt es auch ganz einfach an Kaufanlässen”. Die Kleiderschränke der Kunden seien voll, gekauft werde nur, wenn es einen besonderen Grund dafür gebe. „Aber an solchen Anlässen – egal ob eine Party, ein Urlaub oder eine Hochzeit – fehlt es seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie”, informiert Funke. Es gebe es einfach nur noch selten Grund, sich schick zu machen.

Er appellierte an Connemann, dass die Gesetzgebung beispielsweise Rechtssicherheit für einkaufsfreie Sonntage schaffen müsse. „Gerade in diesen Zeiten müssen wir jede Gelegenheit nutzen, um für unsere Kunden da zu sein. Das gilt auch für die Sonntage, zumindest in begrenzter Anzahl.“ Hier spreche er auch für seine Mitbewerber. „Geschäfte, die vorher schon nicht gesund waren, können jetzt nicht aus den Reserven schöpfen. Da werden sich leider so einige Geschäfte vom Markt verabschieden müssen.“ Auch die Bedeutung von Schnelltests und die Entwicklung von Impfstoffen legte Funke Connemann ans Herz. Diese versprach, die genannten Themen im Bundestag in Berlin entsprechend zu platzieren und zeigte Zuversicht auf einen entsprechenden Erfolg.

Zudem zollte sie dem Ehepaar Funke sowie den Mitarbeiterinnen viel Lob während der Besichtigung des Modehauses: „Nicht die großen Ketten machen unsere Gemeinden lebenswert. Es sind Geschäfte wie das Modehaus Funke – liebevoll eingerichtet, großes Angebot, perfekte Beratung. Hier ist und bleibt der Kunde König – oder Königin – mit individueller Beratung und dem Plausch vor Ort. Das kann kein Onlinehandel der Welt ersetzen. Und darauf müssen wir setzen!“

Markus Funke bedankte sich im Anschluss für das Gespräch: „Wir haben uns sehr gefreut, dass Gitta Connemann uns in Ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete zugehört hat. Genauso sollte Politik sein, Eindrücke von der Basis sammeln, zuhören und zum Wohle aller auf Bundesebene umsetzten, was möglich ist.“

Foto/Text: Ingrid Cloppenburg

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