Zeitzeugen warnen Schüler vor zunehmendem Fremdenhass

2. April 2020

Sögel – Zur Unterrichtseinheit „Nachkriegsdeutschland – Leben in beiden deutschen Staaten“ hatte Geschichtslehrer Jürgen Jansen für die Hauptschulklassen 10 der Schule am Schloss zwei Zeitzeugen eingeladen.  Hans Fischer und Heribert Tolkmitt gestalteten die Unterrichtseinheit und vermittelten das, was in den Geschichtsbüchern nicht steht. Sie berichteten sehr anschaulich und  emotional von ihren Erlebnissen und Erinnerungen ihrer Flucht aus Schlesien und Ostpreußen. Mit einem kleinen Handwagen, Rucksack oder Holzkoffer mit nur wenigen Habseligkeiten seien sie auf der Flucht gewesen. Hunderttausende hätten dabei durch Hunger, Kälte und Krankheiten ihr Leben verloren. Familien seien auseinandergerissen worden und auf der Suche nach ihren Angehörigen gewesen. Die Schüler und Schülerinnen lauschten aufmerksam den Worten der beiden Zeitzeugen und zeigten großes Interesse an den Erzählungen über die Ankunft der “Fremden“ in der neuen Heimat. Aber auch als der Brückenschlag zur heutigen Zeit thematisiert wurde, erkannten die Schüler Parallelen und diskutierten über die aktuelle politische Situation hinsichtlich des wieder aufkommenden Fremdenhasses. Tolkmitt und Fischer warnten die SchülerInnen davor, sich von Strömungen wie Pegida und AfD manipulieren zu lassen. „Man sollte niemals vergessen, wie schwer es für Menschen ist, alles zurückzulassen, um zu leben“, sagte Tolkmitt.

Einen ausführlichen Aufsatz von Heribert Tolkmitt zu dieser Thematik finden Sie mit dem Titel „Zuwanderung und Integration nach 1945 (in Niedersachsen) – eine persönliche Sichtweise“ unter www.forum-soegel.de.

Text/Foto: Gisela Arling

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