Vortrag zur Lebensfreude fand guten Anklang

21. April 2019

Sögel – Ein Vortrag zum Thema „Lebensfreude wecken – positive Lebensgestaltung für den Alltag“, bot die Selbsthilfegruppe von Brustkrebs betroffener Frauen im Heimathaus Sögel an. „Auf dem Weg zur Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit können wir alle viel mehr tun, als wir oftmals denken“, diese Aussage vertrat und erläuterte die individualpsychologisch ausgebildete Referentin  Katja Göpfert von „Sich(t)wenden“ aus Meppen auf Einladung der Selbsthilfegruppe in ihrem lebendig gestalteten Vortrag.  Die Referentin sprach auch im Namen ihrer Kollegin Conny Jaspers, die krankheitsbedingt leider verhindert war.

„Der Mensch ist ein soziales Wesen, seine höchste Antriebsfeder ist das Zugehörigkeitsgefühl, so bilden soziale Aktivität und Gemeinschaftsgefühl eine wichtige Grundlage für Gesundheit und Lebensfreude“, so die Referentin. Gelingende Beziehungen in den drei Lebensaufgaben Liebe, Arbeit  und Gemeinschaft stellen nach ihren Aussagen einen wesentlichen Faktor für psychosoziales Wohlergehen dar. Dabei habe jeder Mensch die Möglichkeit, aktiv Einfluss zu nehmen auf die gelingende Gestaltung seiner sozialen Beziehungen. Dieses könne beispielsweise im täglichen Miteinander geschehen durch Üben, d. h. bewusstes Anwenden der sog. „erstrebenswerten Qualitäten“ (wie z.B. Geduld, Begeisterung, der freundliche Blick, das Gute sehen, aufmerksames Zuhören, Versuche und Fortschritte anerkennen, etc.)

„Wir  wissen in der Regel gut, was auf körperlicher Ebene gesundheitsfördernd wirkt, z.B.: regelmäßige Bewegung, nicht rauchen, wenig Alkohol, genügend Schlaf, gesunde Ernährung.“

Wie körperliche Fitness durch unterschiedlichste Übungen trainiert werden kann, so gebe es eine Vielzahl alltagstauglicher, leicht erlernbarer Methoden und Techniken zur Förderung  psychosozialen Wohlergehens, so die Referentin.

Eine Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO lautet: „Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit.“ Als wichtige Faktoren zur Unterstützung einer ganzheitlich gesunden Lebensweise erläuterte die Referentin u.a. die Themen: Selbstwirksamkeit; soziale Kontakte (ein gutes, tragfähiges soziales Netz); ein persönliches Ziel, eine Aufgabe/Sinn im Leben; Selbstvertrauen (Akzeptieren pers. Schwächen, Kennen der eigenen Stärken); Mut zur Unvollkommenheit; Spiritualität/Glaube; sowie  Stille/Dankbarkeit und den Faktor Humor.

Anliegen der Referentin , die zugleich Mitglied im Verein Integrative Medizin Emsland e.V. ist, war es, den Zuhörenden praxisnahes Wissen und Übungen an die Hand zu geben, die direkt im persönlichen Alltag einsetzbar sind. Mit ihrem Engagement ermutigt sie und ihre Kollegin Menschen dazu, trotz widriger Umstände an wichtigen Beziehungen und eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu arbeiten, um bestmögliche Lebensqualität zu erlangen.

Wie immer bei Veränderungen -auch bei den kleinen- gehe es hierbei um das konkrete TUN. Lebensqualität und Lebensfreude wollen vor allem nach einer schweren Erkrankung JETZT gelebt sein und nicht auf später verschoben werden. Es gelte das Motto: „Das Leben ist keine Generalprobe, es ist schon die Premiere.“

Auf diesem Weg nehme die Lebensaufgabe (L.A.) <Umgang mit sich selbst> einen wichtigen Platz ein. In dieser L.A. gehe es u.a. um die Informationskette Denken-Fühlen-Handeln,  darum, seine inneren Dialoge kennenzulernen und bewusst ermutigend zu gestalten; es gehe um den Mut zur Unvollkommenheit, das Wissen um – und Pflegen persönlicher, positiver Lebensbedingungen sowie das Anwenden ganz eigener Stille-Rituale und persönlicher Zielsätze. Auch das Thema „Glauben“ wurde angesprochen. So entwickeln nach Angaben der Referentin auf dem Weg zu Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit viele Menschen ein tiefes Vertrauen aus dem Glauben an eine höhere Macht und finden damit Wege aus Lebenskrisen.

Am Ende ihres mit kleinen Übungen gespickten Vortrages ermutigte Katja Göpfert  die Gäste des Referates  mit einem Zitat von Horst Conen zur aktiven Gestaltung persönlicher Lebensqualität:

„Diese handelnde Fürsorge uns selbst gegenüber kann uns niemand abnehmen. Kein Ehe-oder Lebenspartner, nicht die Familie, gute Freunde oder Kollegen und auch nicht der Arbeitgeber. Dies ist allein unser Job nicht zuletzt, um selbstbestimmte Persönlichkeiten zu sein und zu bleiben. Deshalb passen Sie gut auf sich auf. Wir brauchen Sie alle!“

Im Anschluss tauschten sich die Anwesenden rege aus und informierten sich an Info-Tischen über weiterführende Literatur und Unterstützungsmöglichkeiten.

Text: Ingrid Cloppenburg / Foto: SHG von Brustkrebs betroffener Frauen

v.l. Katja Köpfert und Monika Löh

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