Informationsveranstaltung Ganzheitlich Lernen

3. März 2019

Hüven – Wie gehen Eltern und auch Erzieher in der heutigen Zeit mit den immer größer werdenden Ansprüchen der Kinder richtig und liebevoll um? Diese Frage war die Vorgabe für die Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Hüven. Offensichtlich ein Thema was viele Eltern, Lehrkräfte und Erzieher beschäftigt, denn es hatten sich 160 Personen zu diesem Abend angemeldet. In einem sehr interessanten Vortrag, wobei die Anwesenden von Anfang an von der Vortragenden mit eingebunden wurden, kam in keiner Phase Langeweile auf. Die Leiterin der Kindertagesstätte Regenbogenland in Groß Berßen, Hannelore Buschen, hatte zusammen mit der Vorsitzenden des Samtgemeindeelternrates Sögel, Wiebke Anrecht, zu dieser Veranstaltung eingeladen. Als Referentin konnte die Entspannungspädagogin und Motopädin Martina Brausem vom Vorstand der Gesellschaft für Ganzheitliches Lernen e.V. aus Köln gewonnen werden. Frau Brausem gab gleich zu verstehen, dass die Überschrift auf der Einladung „Ich will sofort alles“ nicht das ganze Thema umfassen würde, sondern nur einen Teil des sehr komplexen Bereiches. In der heutigen Zeit, geprägt vom Internet und der Vorgabe „höher, weiter, schneller“, würden viele wichtigen Faktoren für Kinder auf der Strecke bleiben. Es fehlen Begegnungen und Gespräche untereinander. Obwohl alle wissen, dass gute Einzelspieler allein nichts ausmachen und Teamarbeit wichtig ist, fehle es an der entsprechenden Arbeit mit Kindern. Erfolg ist nicht immer davon abhängig, der Beste zu sein. Kindern sollten frühzeitig lernen, dass zum Erfolg auch Misserfolg und besonders die Zufriedenheit gehört. Hier seien natürlich in erster Linie die Eltern, aber auch die Erzieher im Kindergarten und die Lehrer in der Schule, gefordert.

Jeder Mensch, jedes Kind ist anders und es sollte diese Individualität unterstützt werden. Freies Denken fördert die kreative Intelligenz. Gemeinsam wurden einige Themenbereiche unter der Prämisse „Was bracht die zukünftige Generation“ erarbeitet und intensiv besprochen. Darunter fällt die Orientierung, die Anerkennung und auch die Geborgenheit, wobei hier genau Maß zu halten ist. Ein sehr wichtiger Faktor ist die „Zeit“. Man sollte sich die Zeit für die Kinder nehmen, aber auch erkennen, dass Kinder für sich Zeit brauchen. Sie sollten nicht mit Aktivitäten überschüttet werden. Kinder müssen eigene Gedanken entwickeln und nicht nur fremdgesteuert werden. Das wichtigste Gut, was man einem Kind mitgeben kann ist die freie Entwicklung in seiner Persönlichkeit. Unter dem Beifall der Teilnehmer bedankten sich Frau Buschen und Frau Anrecht mit einem kleinen Präsent bei der Vortragenden für eine sehr interessante und aufschlussreiche Veranstaltung.

Text/Foto: Gerd Rode

Mechthild Geers, Hannelore, Wiebke Anrecht, Andrea Kühn, Referentin Martina Brausem, Iris Oldiges

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