Unternehmer Stefan Hipp in Sögel auf dem „Schwarzen Sofa“

4. Januar 2019

Sögel – Den Werbespruch seines Unternehmens „Dafür stehe ich mit meinem Namen“ kennen mehr als 90 Prozent der Deutschen: Stefan Hipp trat 1997 schrittweise in die Fußstapfen seines Vaters Claus an der Spitze des Produzenten von Babynahrung. Warum Stefan Hipp selber als Bio-Landwirt tätig ist, er sich gerne nach in Polen zurückzieht und sich für den Diätverband engagiert, erzählte Hipp bei einem Besuch in Sögel.

Der 50-Jährige war auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann ins nördliche Emsland gekommen und nahm auf dem „Schwarzen Sofa“ der Politikerin Platz. Das Sofa, auf dem Connemann prominente Persönlichkeiten an unterschiedlichen Orten interviewt, war diesmal bei Deeken Raumconcepte in Sögel platziert worden.

Aus Pfaffenhofen, zwischen Ingolstadt und München gelegen, war Hipp angereist. „Auch wenn die meisten heute Sie zum ersten Mal persönlich sehen dürften, haben wir alle das Gefühl, Sie schon ewig zu kennen“, leitete Connemann in das Gespräch ein. Der Grund ist naheliegend: Seit Anfang der 1990er Jahre zeigte Stefan Hipps Vater Claus sein Gesicht in Werbespots und sagte darin: „Dafür stehe ich mit meinem Namen“. Inzwischen kennen mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland diesen Spruch, berichtete Stefan Hipp. Der Erfolg spricht für sich, inzwischen essen auch immer häufiger Erwachsene die Nahrung, insbesondere Fruchtpürees. „20 bis 25 Prozent der Konsumenten sind Erwachsene“, so Hipp.

Soviel zu den von Hipp weitgehend bekannten Dingen. Weniger bekannt ist, dass Stefan Hipp selber als Bio-Landwirt tätig ist, zum einen in Pfaffenhofen. „Das ist meine Heimat. Ich würde nie auf die Idee kommen, dort wegzuziehen“, betonte Stefan Hipp. Dass seine jüngere Schwester den elterlichen Hof geerbt hatte, sei für ihn „eine große Enttäuschung“ gewesen. Deshalb baute er selbst einen Bio-Bauernhof auf, insbesondere auch deshalb, weil es für das Unternehmen Hipp an Lieferanten für Bioprodukte mangelte und noch immer mangelt. „Es entscheiden sich zu wenige konventionelle Landwirte für eine Umstellung. Dabei sind die Umsätze je Hektar Land, die erzielt werden können, deutlich höher“, verdeutlichte der Firmenchef.

Bei der Frage nach der größten Herausforderung für die Zukunft nannte der Firmenchef mehrere Dinge. Den Preisdruck im Lebensmittelgewerbe und die zunehmende Dominanz der Handelsmarken von Supermärkten und Drogerieketten bezeichnete Hipp „besorgniserregend“ und „gigantisch“. „Das geht in die falsche Richtung. Es kann nur auf Kosten der Qualität gehen. Wenn der Lieferant nicht faire Preise erhält, ist er irgendwann weg“, sagte Hipp, der die Konsumenten aufforderte, die Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Ein weiteres Problem seien Umweltgifte, die in angelieferten Waren nachgewiesen werden. Hipp testet diese in 260 unterschiedlichen Proben auf mehr als 1000 Substanzen.

Als Dankeschön für sein Kommen erhielt Stefan Hipp von den Gastegerinnen Gitta Connemann und Anja Deeken-Rickermann Ostfriesentee und einen Emsland-Krimi.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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