Heiner Meiners bläst auf seinem Middewinterhorn

Sögel – Die  Generalversammlung des Landfrauenvereins Sögel-Hümmling fand ganz im Zeichen der  Advents – und Weihnachtszeit statt, zu der Vorsitzende Hanni Sievers rund 90 Landfrauen im adventlich geschmückten Ambiente des Clemenswerther Hofes in Sögel begrüßen konnte.

Die Ehrungen langjähriger Mitglieder standen wieder im Mittelpunkt des adventlichen Nachmittagsprogramms.  Thea  Baalmann aus Eisten wurde dabei eine besondere Ehre zuteil, da sie seit 65 Jahren treues Mitglied des Landfrauenvereins ist.  Weitere Auszeichnungen gab es für Maria Wilken aus Eisten in Abwesenheit (60 Jahre),  Christina Gößling aus Börger (50 Jahre), Käthe Hermühlen aus Sögel (45 Jahre), Maria Konken aus Werpeloh und Maria Lammers aus Sögel (40 Jahre) sowie für Karin Rothkugel aus Eisten, Emma Thomann aus Spahnharrenstätte und  Margret Kühl aus Sögel in Abwesenheit (40 Jahre).

Gastredner Dr. Andreas Eiynck vom Emslandmuseum Lingen sprach über „alte und neue Weihnachtsbräuche“ und veranschaulichte mittels einer Bilderpräsentation die breite Palette alter  Bräuche in der Advents-, und Weihnachtszeit. Er rief dabei vor allem bei der älteren Generation schöne Kindheitserinnerungen wach, die vom Laterne-Singen, vom Heiligen Nikolaus und dem besonderen Gebäck, den Stutenkerlen, über die Entstehungsgeschichte des Adventskranzes und Weihnachtsbaumes bis hin zum Backen von Piepkoaken, den heutigen Neujahrskuchen,  reichten.  „Es gibt wenige unveränderte Bräuche, doch wir verbinden heute Altbewährtes mit Moderne“, erklärte Eiynck,  der die Landfrauen zudem  mit anrührenden und teilweise plattdeutschen Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest erfreute. Als er abschließend noch  auf eine alte und in der norddeutschen Gegend  längst vergessenen Tradition, das Middewinterhornblasen, zu sprechen kam,  überraschte Hobbybläser und Trecksackspäler Heiner Meiners aus Sögel die Landfrauen  mit Klängen auf seinem echten Middewinterhorn. „Auch in Sögel gab es um  1712 das Middewinterhornblasen, bei dem aus großen Hörnern zwischen dem 1. Advent und dem 06. Januar schauerliche Töne geblasen werden “, erklärte Eiynck und schloss seinen Vortrag mit der Botschaft: „Etwas mehr als Konsum und alte Gewohnheit gehören zum Weihnachtsfest aber dazu. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Heilige Familie eine Flüchtlingsfamilie ist.“

Von den zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen des letzten Jahres berichtete Schriftführerin Uschi Giesen. Der Besuch des LandFrauenTages auf  der  Landesgartenschau in Iburg und eine Fahrt zur Holzofenbäckerei Ripken in Augustfehn hätten ebenso großen Anklag gefunden wie das Kochen mit den Grundschulkindern und eine Halbtagesfahrt nach Oldenburg zur Messe „Mohltied! Genuss-Erlebnis-Tischkultur“ und Oldenburger Gartentage. Herausragend war dem  Bericht zufolge die Zwei-Tagesfahrt mit den Werlter Landfrauen nach Essen und Oberhausen, die mit einem Besuch des Musicals Tarzan verbunden war. Zudem habe es unter der Regie des KreisLandFrauenVereins die traditionelle  Baumpflanzaktion gegeben, bei der die Landfrauen  in Börger beim Heimathaus einen Birnbaum gepflanzt haben. Der Kassenwartin Hedwig Jansen wurde von den Kassenprüfern eine einwandfreie und ordnungsgemäße  Kassenführung bestätigt. Vorsitzende Sievers teilte der Versammlung mit, dass der Jahresbeitrag aufgrund gestiegener Kosten von 20,00 € auf 25,00 € erhöht werde.

Die Sögeler Trecksackspäler umrahmten das Veranstaltungsprogramm mit adventlichen  und weihnachtlichen Klängen und animierten die Landfrauen zum Mitsingen.

Text/Foto: Gisela Arling

Auf der Generalversammlung des Landfrauenvereins Sögel-Hümmling nahmen die Vorstandsmitglieder wieder Ehrungen vor: Vordere Reihe von li. n. re.: Christina Gößling, Thea Baalmann, Maria Lammers, Hintere Reihe v.li.n.re.: Maria Geers, Angelika Connemann, Hanni Sievers, Maria Konken, Käthe Hermühlen, Uschi Giesen u. Hedwig Jansen

Dr. Andreas Eiynck berichtet über alte und neue Weihnachtsbräuche