Geistliches Konzert in der Schlosskapelle fand großen Zuspruch

4. Januar 2019

Sögel – „Zuversicht und Lob“ – unter diesem Titel interpretierten Roxane Jansen (Sopran), Annika Sewerin (Mezzosopran), Mechthild Lucks (Blockflöte) unter der Leitung von Lydia Benninger-Bredohl an der Orgel und am Cembalo in der vollbesetzten Schlosskapelle des Kapuzinerklosters Clemenswerth ein eindrucksvolles geistliches Konzert.

Mit dem biblischen Gesang „Gott ist mein Hirte“ von Antonín Dvořák (1841-1904) für Mezzosopran und Orgel begann der Spannungsbogen des Konzertes auf eindrucksvolle Weise. Sängerin und Musikerin waren nicht, wie erwartet, vorne am Altar zu sehen, sondern begannen ihr Werk im Hintergrund der Kirche. Der Standort der Sängerin wechselte vom Orgelboden zur Empore. Es folgte das Gloria aus der Orgelmesse  ´pour les fêtes solemnelles` von François Couperin (1668-1733). Wechselseitig waren Solo und  Orgel zu hören. Im 16. Und 17. Jahrhundert war ein wechselweiser Vortrag liturgischer Gesänge (z.B. Kyrie, Gloria) gang und gäbe. Meist wechselte eine einstimmige Schola mit einem mehrstimmigen Chor ab. Aber es war auch möglich, die Orgel im Wechsel mit einer Schola spielen zu lassen. In der in der Schlosskapelle gespielten Aufführung stammen die Orgelteile, die wie Meditationen über den entsprechenden Gloria-Textteil anmuten, von F. Couperin. Die vokal gesungenen Teile, die sich mit der Orgel abwechselten, wurden durch ein Sopransolo gesungen. Diese Teile wurden von der Organistin neu geschrieben.

Bedeutende Werke von Georg Friedrich Händel, Arcangelo Corelli, André Campra, Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Ludovico da Viadana und Andreas Hammerschmidt folgten. Dabei wussten sowohl Roxane Jansen als auch Annika Sewerin mit ihrer Klangweite die Gäste zu beeindrucken. Mechthild Lucks war ihre Spielfreude  an der Flöte anzusehen. Sie brillierte mit sicherem Fingergriff.  Benninger-Bredohl wechselte zwischen Orgel und Cembalo. Mit kaum sichtbaren Fingerzeigen und Augenblicken hatte sie einen förmlich spürbaren Kontakt zu ihren „Schülerinnen“.

Konzentrierte Stille im Publikum zeigte die Aufmerksamkeit, mit der es die einzelnen Werke förmlich in sich aufnahm. Die Spannung sank erst mit dem Schlusstakt; es folgte ein anhaltender und anerkennender Applaus. Die Gäste wussten sehr wohl die Qualität und Schwierigkeit der Stücke einzuschätzen. So sagte Pater Edmund anerkennend nach dem Konzert: „Was für ein Luxus, ein solch hochwertiges Konzert praktisch gleich vor der Haustüre erleben zu dürfen. Wir haben ein großes Glück, mit Lydia Benninger-Bredohl eine Person vor Ort zu haben, die begnadet unterrichten kann und mit einem hohen Anspruch an Niveau ausgestattet ist. Davon dürfen wir dankenswerter Weise profitieren.“

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

v.l. Annika Sewerin, Lydia Benninger-Bredohl, Mechthild Lucks und Roxane Jansen in der Klosterkapelle Schloss Clemenswerth

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