Erinnern an das zerstörte Dorf Wahn

1. August 2018

Sögel/Wahn – Zum Gedenken an das ehemalige Dorf Wahn hat in der 53. Auflage das traditionelle „Wahner Treffen“ stattgefunden. Mehr als  300 Besucher, überwiegend ehemalige  Bewohner mit ihren Angehörigen und Freunden des im Jahr 1943 zerstörten Dorfes Wahn, nahmen daran teil.   : „Damit das Gedenken nicht erlischt, wollen wir die Erinnerung an das Schicksal der einstigen Dorfbewohner wachhalten“, so Wilhelm Masbaum, Vorsitzender des Arbeitskreises Alt-Wahn im Heimatverein Sögel.

Pfarrer Bernhard Horstmann feierte zu Beginn eine Eucharistiefeier, die nun schon zum dreizehnten Mal im Rund der wieder freigelegten St. Antonius-Kirche durchgeführt wurde. Davor fand der Gottesdienst für 40 Jahre auf dem Friedhof statt..   Horstmann  lenkte in seiner  Predigt den Blick auf das aktuelle Papstschreiben zum Thema Heiligkeit. Papst Franziskus seien dabei die ,Heiligen der Mittelschicht´ besonders wichtig. Jeder könnte  mit Gottes Hilfe heilig sein, sagte Horstmann  und  machte das an dem Beispiel der ,kleinen Münze Caritas´ deutlich. Während der heiligen Messe wurde zudem der im letzten Jahr verstorbenen Alt-Wahner  gedacht.

Masbaum ließ es sich nicht nehmen, den 95-jährigen Altwahner Hermann Möhlenkamp als ältesten Teilnehmer der Veranstaltung zu begrüßen. Möhlenkamp wurde nach eigenen Worten durch die  Zwangsräumung des Hümmling-Dorfes Wahn mit seinen Angehörigen nach Belm in den Ortsteil Vehrte umgesiedelt. Alljährlich komme er mit seiner Familie nach Alt-Wahn zum Wiedersehenstreffen,  um an der heiligen Messe teilzunehmen und um sich im anschließenden Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ausgiebig auszutauschen. Bis zu seinem 90.Geburtstag sei er noch selber mit dem Auto zum Wahner Treffen  gefahren, so Möhlenkamp.

„Für die ehemaligen Wahner bedeutet die Begegnung mit den Stätten ihrer Kindheit oder ihres vorherigen Lebens Heimatgefühl“, betonte Masbaum und fügte hinzu: „ Das  Wahner Treffen sorgt für Nachhaltigkeit, denn viele Enkel, Urenkel, Neffen oder Nichten kommen weiterhin an den Ort, wo ihre  Eltern, Großeltern  oder Verwandten ein Stück ihres Lebens verbracht haben.“

Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von den Trecksackspeelern des Heimatvereins Sögel. Masbaum bedankte sich bei der Sögeler Bürgermeisterin Irmgard Welling und den Bediensteten des Bauhofes der Gemeinde Sögel für die tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen des Treffens.

 Text/Foto: Gisela Arling

 

 

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