Hans Theessink, der internationale Blues-Schatz, begeistert Sögeler Publikum

22. Juli 2018

Sögel – Durch das Gastspiel des aus den Niederlanden stammenden Wahlwieners Hans Theessink, der am Freitag, dem 26. April  im Rahmen der Hümmlischen Konzerte auftrat, wurde das Heimathaus in Sögel fast zum Zentrum nordeuropäischer Bluesmusik. Bevor der Gitarrist, Sänger und Songschreiber eine dreiwöchige Tournee auf den britischen Inseln startete, machte er hier in Sögel Station. Theessink kam, für ihn fast typisch, ohne große Begleitband anreist. Damit sorgte er gerade durch die besondere Konzentration auf die wesentlichen Elemente seiner Musik, namentlich Gitarre, Bluesharp und Gesang, für eine besondere Spannung, die die z. T. von weither angereisten Zuhörer begeisterte.

Im Programm hatte Theessink eine interessante Mischung  aus eigenen Kompositionen und Stücken verschiedener Größen der Bluesmusik. Manche dieser Lieder begleiteten ihn, so seine eigenen Hinweise, schon sein Beginn seiner Karriere, so z.B. Big Bill Broonzys „Hey Hey Baby“, das ihn auch selbst zu seiner Spielweise des Blues  gebracht hatte. Andere Stücke hatte er dagegen eher zufällig kennengelernt, beispielsweise, als er bei einem Konzert die Garderobe mit Johnny Cash und dessen Band teilte.

In vielen seiner Stücke war die rhythmisch markante Picking-Technik auf der Gitarre bei begleitenden Bassläufen wesentliches Element  seines Spiels. Dabei sorgten Harmonien und Melodie-Elemente in ihrem Wechsel für einen entweder stampfenden oder swingenden Beat. Dies bildete die Grundlage für Theessinks Gesang, dessen sonore Stimme der Musik ihre eigene Wirkung gab. Ergänzt wurde die Musik entweder im Gitarrenspiel mit dem Bottleneck, beispielsweise im Staresboro Blues von Blind Willi McTell, einem fast typischen Mittel der Bluesmusik, das durch den mal singenden, mal fast jaulenden Ton der Rootsmusik jenen charakteristischen Sound verleiht. Dazu kam noch die gekonnt zum Einsatz gebrachte Bluesharp, durch die Theessink sein Instrumentarium abrundete und seinen eigenen Klang erweiterte.

Zwischen den Stücken reicherte der Musiker den Abend mit kurzen Geschichten an, in denen er entweder seine persönliche Verbindung zum jeweils folgenden Lied oder zu dessen Inhalt in unterhaltsamer Weise zum Ausdruck brachte. Dazu gehörte neben den humorvollen Geschichten auch der Hinweis auf seinen langjährigen Mitmusiker und Freund Terry Evans, zu dessen Erinnerung er „I Need Money“ anstimmte, ein Stück dass er oft mit ihm bis zu seinem plötzlichen Tod als Duo gespielt hatte.

Für die, die an diesem Abend dabei sein konnten, war es eine mehr als nur unterhaltsame und musikalisch stimmungsvolle Veranstaltung, was das Publikum am Ende der Veranstaltung durch lang anhaltenden Applaus zum Ausdruck brachte. Manfred Rojahn, Vorsitzender des Kulturkreises Clemenswerth, bedankte sich beim Künstler für sein Kommen und das wunderschöne Konzert. Sein Wunsch nach Wiederholung fand nicht nur begeisterte Zustimmung beim Publikum, sondern auch bei Hans Theessink, der lobende Worte für die tolle Stimmung und den Veranstaltungsort fand.

Text: Hans-Ulrich Temme / Foto: Ingrid Cloppenburg

 

 

 

 

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