Emslandmuseum Schloss Clemenswerth zeigt Werke von Emil Maetzel

14. Mai 2017

Sögel – Seit 1. April ist am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth die Sonderausstellung „Emil Maetzel – Baumeister, Maler und Sezessionist“ zu sehen. Sie zeigt Gemälde, Grafiken, Aquarelle und historische Fotografien von Emil Maetzel (1877 – 1955), der als Leiter der Hamburger Städtebauabteilung (1926 – 1933) das Hamburger Stadtbild der 1920er Jahre mitentwickelt hat. Als Künstler und Sezessionist, als aktiver Mitgestalter der berühmten Künstlerfeste in den 1920er Jahren im Hamburger Curiohaus gehörte er jedoch auch der Bohème an, die weit entfernt aller bürgerlichen Werte stand. Nach den Sonderausstellungen zu Johann Michael Bossarad (2015) und Karl Junker (2016) ist es die dritte Schau zum Thema Gesamtkunstwerk am Emslandmuseum. Die über 80 zu sehenden Werke und historischen Dokumente des expressionistisch arbeitenden Künstlers zeigen zum einen seinen Willen zum Gesamtkunstwerk und zum anderen Zeitgeschichte eines Malers aus der 1. Hälfe des 20. Jahrhunderts. Emil Maetzels Themen in der Malerei waren immer wieder der Mensch, vor allem Kinder und Jugendliche, die Natur und das Stillleben. Insbesondere Werke aus der späten Schaffensperiode von Maetzel sind zu sehen, also jene, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden sind. Trotz aller privater und beruflicher Rückschläge in den 1930er und 1940er Jahren, so wurde er u.a. von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und seine Kunstwerke als „entartete Kunst“ aus der Kunsthalle entfernt und vernichtet, zeigen seine Arbeiten in ihrer Farbenfreude lebensfroh und -bejahend die Aufbruchsstimmung nach dem Krieg.

Die Ausstellung ist bis zum 18. Juni zu sehen. Gefördert wird sie mit Mitteln der Johann-Alexander-Wisniewsky-Stiftung sowie der Emsländischen Landschaft e.V.. Maetzels Werke sind zu den regulären Museumsöffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag sowie am 1. Mai und Pfingstmontag von 10 bis 18 Uhr) zu sehen. Die Besichtigung ist im Museumseintritt enthalten. Schulklassen wie auch Erwachsenengruppen können zudem individuelle Führungstermine durch die Ausstellung buchen. Weitere Informationen und Anmeldungen unter Tel. 05952 / 93 23 25 und unter www.clemenswerth.de.

Text: Ramona Krons / Foto: Emslandmuseum Schloss Clemenswerth

(v.l.): Künstler-Enkel Jan Buchholz, Museumsdirektor Oliver Fok, EHB-Vorstandsmitglied Hans Flütteotte sowie Dr. Andreas Mainka, Präsident der Johann-Alexander-Wisniewsky-Stiftung, bei der Ausstellungseröffnung.

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