Verschollenes Kunstwerk der Moderne entdeckt

27. April 2016

Sögel – Einer der wichtigsten Künstler des letzten Jahrhunderts war nach Expertenmeinung Joseph Beuys, geb. 12. 5. 1921 in Krefeld, gest. 23. 1. 1986 in Düsseldorf. Er hatte verschiedene Schaffensphasen. Zwischen Filz- und Fettperioden, in denen diese Materialien wichtige Bestandteile seiner Kunst bildeten, lag der Sanitärabschnitt. Beuys adelte Badewannen und Toilettenschüsseln durch Fette, Pflaster und andere Alltagsmaterialien zu Kunstwerken. Bekannt war, dass er dies auch mit einer Dusche tat. Dieses Kunstwerk blieb jedoch verschollen.

Kunsthistoriker befürchteten in verschiedenen Doktorarbeiten, die Beuyssche Dusche sei von wenig Kunstbeflissenen mittels Putzen oder Reparaturen der Kunstwelt unwiederbringlich verlustig gemacht worden und verglichen diesen Schaden für die Kunstwelt mit dem Einschmelzen der goldenen Inkakunstwerke durch die Spanier oder der Zerstörung der Buddhafiguren in Afghanistan durch die Taliban.

Nach aufwendigen Recherchen ist es dem Forum Sögel nun gelungen, die Dusche von Beuys mit dem Titel „Orgiastische Dusche“ aufzufinden. Es wird z. Zt. geprüft, ob dieses epochale Kunstwerk dem Schloss Clemenswerth, dem Beuysmuseum Schloss Moyland im Kreis Kleve oder einem Berliner Museum überantwortet wird. Nicht auszuschließen ist das Museum of Modern Art in New York.

Damit würde der Name „Sögel“ in die Welt hinausgetragen. Es ist beabsichtigt, das Kunstwerk auch einige Zeit im Sögeler Rathaus darzubieten.

Vorläufig wird der Standort der Dusche geheim gehalten, um nicht Kunstwerkspechte anzulocken. Es entspricht aber dem Willen von Beuys, der seine Kunst immer als menschennah und dem Volke dienend bezeichnete, dass Teile des Kunstwerks kunstinteressierten, aber normalen Menschen übergeben werden. Diesem Wunsche fühlt sich das Forum Sögel verpflichtet. Deshalb erhalten die ersten drei Personen am 01.04.16 Teile der „Orgiastischen Dusche“ quasi als posthumes Geschenk von Beuys, wenn sie um 14.00 Uhr die Geschichtswerkstatt des Forums in Sögel, Sigiltrastr. 10a aufsuchen.

Text/Foto: UM

  

 

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