Religion erleben mit Kopf, Herz und Hand

7. Februar 2016

Projekt „Judentum begreifen“ an der Grundschule Börger

Börger – Die Viertklässler der Grundschule Börger haben sich mit dem Glauben und der Kultur des Judentums auseinandergesetzt.

Und das ohne Berührungsängste: Inessa Goldmann, Alexander Ginsburg und Aloys Lögering vom Verein für christlich-jüdische Zusammenarbeit aus Osnabrück führten das Projekt „Judentum begreifen“ einen Vormittag lang an der Grundschule durch.

„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“

Ganz nach diesem Motto hatte die vierte Klasse der Grundschule Börger vor wenigen Tagen mit Unterstützung ihrer Religionslehrerin während eines Projekttages die Möglichkeit, das jüdische Leben und den jüdischen Glauben mit allen Sinnen zu begreifen. „So sieht ein jüdischer Mann beim Gebet aus“, sagte Inessa Goldmann. Jason durfte den Gebetsschal Tallit, die Gebetsriemen Tefillin und die Kippa tragen. Beeindruckt sagten die Schüler: „Ganz schön viel Vorbereitung für ein Gebet!“.

Sogar das Schofar, ein Widderhorn mit dem zum hebräischen Jahresbeginn geblasen wird, durften viele Schüler selbst ausprobieren. Einige erzeugten sogar mit viel Anstrengung tiefe, laute Töne

Ganz gespannt waren die Schüler, als die Thora, die Heilige Schrift der Juden, zum Vorschein kam. „Das Schreiben einer Thora ist unvorstellbar viel Arbeit. Sie wird noch mit der Hand geschrieben und ist ausgerollt bis zu 56 Meter lang“, sagte Inessa Goldman und faszinierte die Schüler mit den verschiedenen Symbolen des Judentums.

Als Höhepunkt des Vormittags wurde dann gemeinsam das Pessach- Fest zelebriert. Hier konnten die Schüler das Judentum nicht nur sehen, sondern auch fühlen, riechen und schmecken. Sie durften Mazzen und Fruchtmus probieren und auch vom leckeren Traubensaft kosten.

Danach nahmen die Schüler an den Workshops teil, in denen sie gemeinsam mit Herrn Lögering und Frau Goldmann das fröhliche Purim-Fest kennenlernten und dazu Masken gestalteten. Einen Raum weiter hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre Namen auf Hebräisch zu schreiben. „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Name plötzlich so kurz ist“, stellte Lina fest. Dazu muss man wissen, dass es im Hebräischen keine Vokale gibt. Abschließend waren sich alle einig. Dies war ein besonderer Tag, mit vielen Eindrücken und neuen Erkenntnissen. „Das Projekt hat unsere Schule heute zu einem besonderen Ort der Begegnung gemacht und ein überaus positives Miteinander geschaffen“, betonte Sarah Tellmann, Religionslehrerin der Klasse 4.

Text/Foto: Christian Schroer Grundschule Börger

    

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