Emil und die Detektive

7. Februar 2016

Sögel – Im Dezember führte das „Theater der Jungen Welt“ in der Aula des Hümmling- Gymnasiums das Stück „Emil und die Detektive“ auf und sorgte damit für rund 2000 Besucher.

Das Interesse der Grundschüler von Sögel und den umliegenden Gemeinden war so groß, dass sogar Absagen wegen komplett ausgebuchter Lokalität erfolgen mussten. Kästners Roman gehört zu den Kinderbuchklassikern und wurde in 59 Sprachen übersetzt und mehr als 2 Millionen Mal gedruckt.

Die Hauptperson des Stückes ist Emil, der in einer Kleinstadt wohnt und zum ersten Mal alleine nach Berlin fahren darf, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter verdient nicht viel, hat aber gespart und gibt ihm das Ersparte mit um die in Berlin lebende Großmutter zu unterstützen.

Im Zug begegnet er einem merkwürdigen Mann, der sich Grundeis nennt und Emil misstrauisch werden lässt. Deshalb befestigt er das Geld vorsichtshalber mit einer Sicherheitsnadel in seiner Jacke. Kurz darauf schläft er ein und als er erwacht, ist das Geld trotz Sicherheitsvorkehrung verschwunden.

Emil beschließt kurzerhand, den Dieb selbst zu jagen. Bald gewinnt er Verbündete, die mit ihm einen Detektivclub gründen, „Parole Emil“ ist geboren. Zusammen überführen sie Grundeis, als dieser das Geld in einer Bank eintauschen will, anhand der durchstochenen Banknoten.

Mit nur drei Darstellern und einem Musiker war das „Theater der Jungen Welt“ für die 24 Rollen bestens gerüstet, teilweise wurden die Requisiten direkt auf die Bühne geworfen, um einen schnellen Wechsel zwischen den Rollen zu gewährleisten. Dabei wirken Chris Lopatta, Sven Reese, Reinhart Reimann und Peter Schneider so entspannt und lässig, dass dem Spielfluss keinerlei Abbruch geschieht. Auch wird das junge Publikum immer wieder mit einbezogen und direkt am Geschehen beteiligt, wodurch die Distanz zwischen Darstellung und selbst erlebtem spielend überbrückt wird. Besonders hervorzuheben sind die pantomimischen Einlagen sowie die komödiantische Darstellung, die auch ältere Zuschauer mitreißen konnte. Das „Theater der Jungen Welt“ bot eine fantastische Vorstellung mit liebevoll gestaltetem Bühnenbild und perfekt zugeschnittener Livemusik von Saxophonist Peter Schneider.

Leider schienen große Teile des Publikums eher mit einer Kinovorstellung anstelle der Theateraufführung zu rechnen, deshalb ließ der Mangel an unterschiedlichen Perspektiven und schnellen Szenenwechseln Enttäuschung aufkommen. Auch der Wunsch nach „mehr Krieg und Bomben“ ist wohl weniger als Kritik am Stück selbst zu sehen, sondern lässt vielmehr Rückschlüsse auf die alltägliche Beschäftigung zu, eventuell ist das Theater ja ein Anreiz, mal wieder die alten Jugendbücher hervorzukramen und gemeinsam zu lesen.

Text: Felicitas Ehrhardt

 

 

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