Sögel – Passend zum 1. Advent  bot Hans Hanekamp  eine Führung durch seine Engelausstellung in der St. Jakobus-Kirche in  Sögel an, die auf großes Interesse stieß.  So zeigte  er den Besuchern zwanzig seiner   aus verschiedenen Hölzern gestalteten Engelskulpturen in den unterschiedlichsten Größen (20 cm bis 3,50 m) und Formen,  zu denen seine Frau Beate passende Texte  gelegt hatte.  Der  Engel-Gestalter erläuterte die Entstehungsprozesse sowie die verschiedenen Intentionen der Engel. „Die Hölzer sind meistens Zufallsprodukte bei Holzarbeiten oder Fundstücke, die mich dann inspirieren, ihnen Gestalt zu geben. Meistens finden diese Hölzer aber erst nach Jahren der Trocknung ihre Bestimmung“, erklärte Hans Hanekamp und fügte  hinzu: „Die Steine, die bei vielen Engeln die Köpfe bilden, sind oftmals Mitbringsel aus allen Teilen der Welt.“   So sei  z.B. der „Engel  der Fürsorge“ aus Ulme gefertigt worden, der Kopf würde aus Dänemark und der Fuß aus Mallorca stammen.  „Bei der  genauen Ausgestaltung der Figuren experimentiere  ich  mit Kopfhaltung, Bearbeitung des Holzes und  Intention der Darstellung“, sagte Hanekamp.  Schon seit seiner Jugend  sei er fasziniert gewesen  von der Wärme und Vielfalt des Materials Holz. Vor 4 Jahren habe er damit begonnen,  mit nur  wenigen Werkzeugen aus den unterschiedlichsten Hölzern Engel zum Leben zu erwecken und  damit neben seiner Musik  eine weitere Möglichkeit des persönlichen  Ausdrucks gefunden.  „Splitter und Fasern lasse ich oft  naturgemäß  so und poliere nicht alle glatt“, sagte Hanekamp, der die Besuchergruppe schließlich noch zu einer ungewöhnlichen mit Stacheldraht umwickelten Engelskulptur führte. „Der Kopf stammt von dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen“, erwähnte er,  „und  so habe ich ihn  „Engel des Leids“ genannt.“  Ebenso beeindruckt waren die  Engelliebhaber vom  „Engel des Lichtes“ mit seinen weit ausgebreiteten Flügeln aus Eiche und  einem  Kopf aus Polarstein.  „Der Kopfstein leuchtet bei direkter Lichteinstrahlung“, erwähnte Hanekamp und ist davon überzeugt: „Engel können auch Licht sein, das für einen kurzen Moment die Dunkelheit erhellt.“

Hans Hanekamp, der seit über  30 Jahren Dirigent der Kolpingskapelle Sögel ist, seit 40 Jahren die Kirchenorgel spielt und zudem noch Küster ist,  hat dem Betrachter mit seiner Ausstellung  viele Facetten der Darstellung von Engeln eröffnet und jeden auf seine Weise angesprochen.  Die Nachfrage war so stark, dass gleich alle Figuren verkauft werden konnten.  Den Erlös hat Hans Hanekamp für einen guten Zweck gespendet.  „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich mit meinen gestalteten Engeln so viele Herzen öffnen konnte“, sagte er  gerührt und versprach eine erneute Ausstellung,… „sobald wieder genügend Engel den Hölzern  entwachsen sind.“

Text: Gisela Arling / Fotos: Daniel Gollin (Foto mit H.Hanekamp)  u. Ulrike Rötepohl  weitere Engelfotos