„Kein Mensch ist illegal“ – Junge Erwachsene beleuchten Hintergründe von Flucht und Migration

1. Oktober 2015

Sögel – In der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth fand am ersten Septemberwochenende erstmals eine Multiplikatorenschulung unter dem Motto „Kein Mensch ist illegal“ statt, um ein Zeichen gegen Vorurteile und für Menschenrechte zu setzen.

14 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bistum Osnabrück folgten der Einladung zu der Kooperationsveranstaltung zwischen CAJ, dem Bildungsinstitut der arbeitenden Jugend, der BDKJ-Fachstelle Soziale Gerechtigkeit und dem Marstall Clemenswerth, um ihren Fragen rund um das Thema Flucht und Migration Ausdruck zu verleihen und gemeinsam nach Antworten zu suchen. Auf dem Programm stand dabei die Auseinandersetzung mit der „Festung Europa“, die in Gestalt der Grenzschutzorganisation Frontex und dem kürzlich errichteten innereuropäischen Grenzzaun in Ungarn durch Abschottung und Abschreckung versucht, Flüchtlinge von der EU fernzuhalten. Doch solange Kriege, diktatorische Regime, wirtschaftliche Not und fehlende Entwicklungsperspektiven weiter existieren, werden weiterhin viele Menschen ihr Heil nur in der lebensgefährlichen und oft tödlichen Flucht nach Europa suchen, lautete eine ebenso einfache wie zentrale Erkenntnis der Teilnehmenden. „Ich bin davon überzeugt, dass alle Menschen das Recht haben, ein gutes Leben zu führen.“, konstatierte Benedikt Kern, der die Multiplikatorenschulung mitorganisiert hatte. Aus dieser Einsicht heraus widmeten sich die zumeist in der kirchlichen Jugendarbeit engagierten Anwesenden gängigen Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen und übten sich darin, Stammtischparolen und Ressentiments Argumente entgegenzusetzen. Und nicht zuletzt setzten die inhaltlich dichten zweieinhalb Tage Kräfte und Kreativität frei: Vom Tageseinstieg über öffentliche Aktionen bis hin zu Freizeiten für Flüchtlingskinder wurden Möglichkeiten zum Engagement vorgestellt und entwickelt, denen sich die äußerst motivierten Teilnehmenden in Zukunft widmen wollen.

Text/Foto: Josef Becker

Sebastian Cichos (1. v. r.), ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender der CAJ Osnabrück gab einen Einblick in die Geschichte der Migrat

 

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