Kulturkreis Clemenswerth lud zum Märchen „Rapunzel“ ein

3. März 2015

Sögel – Am 29. Januar lud der Kulturkreis Clemenswerth alle Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen 1-5 in die renovierte Aula des Hümmling- Gymnasiums zu einem klassischen Märchen ein. Die Darsteller des Kinder-und Jugendtheaters „Theater auf Tour“ führten das Stück „Rapunzel“ auf.
Selbstverständlich erfordert es einige Mühe, aus einem so bekannten Stoff wie dem Grimm’schen Märchen ein Stück zu machen, welches das kritische und doch leicht abzulenkende Publikum in seinen Bann schlägt. Diesen Versuch kann man durchaus als gelungen bezeichnen, denn in dieser Aufführung bekommt endlich der eigentliche Star des Märchens, der Salat, die ihm zustehende Ehre.
Das Stück beginnt in einem Garten, recht ähnlich dem im Märchen beschriebenen. Das Bühnenbild besteht nur aus wenigen Elementen. Man kommt nicht umhin, zu bewundern, wie geschickt diese von den Darstellern eingesetzt wurden, um die Phantasie des Publikums anzuregen.
Vier grüne Gestalten sitzen auf der Bühne, die sich als Eisbergsalat, Kopfsalat, Römersalat und Rapunzel zu erkennen geben. Ihren Namen machen die vitaminreichen Figuren alle Ehre: Eine friert, eine erinnert etwas an die Serienfigur Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory“, eine flätzt sich gern leicht dekadent auf dem Boden herum, und die letzte gibt, mal mit mehr, meist aber eher mit weniger Talent, ihre Gesangeskünste zum Besten. Die Sängerin ist der Feldsalat. Um sie zum Schweigen zu bringen, erzählt Sheldon, bzw. vielmehr der Kopfsalat, ihr die Geschichte von Rapunzel. Dabei erhält er tatkräftige Unterstützung von Eisberg- und Römersalat.
Das Stück erzählt nun klassisch die Geschichte von Rapunzel, jedoch wird die Handlung immer wieder  durch kleine Sequenzen aufgelockert, in denen die Salate miteinander beraten, oder der Römersalat eine kleine Abwandlung der Geschichte vorschlägt. Dies führt zu einer guten Mischung aus bekannter Geschichte und gelungenen Zwischenhandlungen. Vor allem der vorwitzige Rapunzelsalat hat im Publikum schnell Freunde gefunden. Großen Respekt verdient auch die Darstellerin der Rapunzel, die trotz merklicher Erkältung gesanglich sämtliche Höhen des Soprans erklomm und meisterte.
Die überzeugende Aufführung wird am besten von den Reaktionen des Publikums wiedergegeben, die von Beginn bis Ende aufmerksam folgten, jeden Kuss mit durchlitten und am Ende nicht mit kräftigem Beifall geizten.

Text: Eine Rezension von Felicitas Ehrhardt. / Foto: Kulturkreis Clemenswerth

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