Ab ins Gefängnis

16. Dezember 2014

Eine Geschichtsreise nach Veenhuizen / Niederlande

Sögel – Mitte Oktober hatte das Vorstandsteam des Forums Sögel mit seinem Vorsitzenden Bernd Eggert zu der traditionellen jährlichen Tagesfahrt eingeladen.

An die 40 Mitglieder und Freunde des Vereins nahmen teil.

Veenhuizen liegt nur wenige Kilometer von Norg – Sögels  niederländischer Partnergemeinde – entfernt.

So waren es auch Norger Gemeindevertreter um Herrn Reim Tahlens, die die Gäste in Veenhuizen empfingen und mit einem kleinen Kaffeesnack begrüßten.  Anschließend teilte sich die Gesellschaft in zwei Gruppen und erlebte eine eindrucksvolle Führung durch den Ort.

Als „Gefängnisdorf“ kann Veenhuizen eine lange Geschichte vorweisen, wenn es sich um Zwangsarbeit und Umerziehung zu ‘arbeitsamen Menschen’ handelt.

Diese Geschichte ist kein abgeschlossenes Kapitel. Noch immer spielen Strafe und Umerziehung in Veenhuizen eine erhebliche Rolle.

Dies erfolgt aber nach derzeitigen Maßstäben: So ist heutzutage eher von ‚Haft‘ und ‚Bewährungshilfe‘ die Rede.

In Veenhuizen stehen drei Gefängnisse, in denen Häftlinge – inmitten der weiten Landschaft, durch hohe Zäune von der Außenwelt abgeschlossen – ihre Strafe verbüßen. Ein Gefängnis ist zu einem Museum geworden, das an die Anfangsgeschichte erinnert. Eine weitere Sehenswürdigkeit bieten die „Fassaden Mit Einer Geschichte“. Die Fassaden in Veenhuizen bieten eine einmalige Architektur mit ganz besonderen Aufschriften. Wer waren die Bewohner der kasernenartigen, karreeförmigen Anstalten? Auf welche Weise ließ eine Beamtenwohnung den Rang der Bewohner erkennen, und wie sind die Namen wie Houtjesplein und Klein Soestdijk entstanden?

All das – und vieles mehr –  konnten die Besucher aus Sögel von den sachkundigen Führern erfahren.

Ein fulminantes Mittagessen in einem schmucken Hotelrestaurant schaffte Kraft für einen weiteren Ortsrundgang und den Besuch eines torfbetriebenen Kraftwerkes, welches einen weiteren Aspekt der Lebensverhältnisse dieser Moorlandschaft darstellte.

Am späten Nachmittag verabschiedeten die niederländischen Freunde ihre Gäste mit Kaffee und Wein.

Für diese Tagesfahrt gab es uneingeschränkten Dank an die Mitglieder des Forumsvorstandes und an die niederländischen Gastgeber.

Stilvoller geht es nicht – trotz kurzfristigem Gefängnisaufenthalt.

Text: Klaus Schäffner / Foto: Hermann Wichmann

    

    

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