Ein Dach für Börgers neue Zehntscheune

6. Oktober 2014

 

Börger – Auf dem Areal des Heimatvereins Börger an der Straße Up’n Riegen haben am Montag 31 Wandergesellen und -gesellinnen des „Freien Begegnungsschachtes“ damit begonnen, der neuen Zehntscheune ein Dach zu geben. Das nahm der Heimatverein auch zum Anlass, um feierlich den Grundstein zu legen und eine Zeitkapsel in das Mauerwerk einzulassen.

„Wir hatten einen langen Weg bis hierher“, zeigte sich der Vorsitzende Hermann Schmitz froh darüber, dass das 200.000-Euro-Projekt nun in die Tat umgesetzt werden kann. Dazu tragen die Mitglieder des Freien Begegnungsschachtes wesentlich bei. Sie arbeiten zwei Wochen lang auf der Baustelle in Börger, wo sie alle Zimmererarbeiten verrichten – und das kostenlos.

Warum? Constantin, einer der sechs Zimmerer im Schacht, begründet diesen Einsatz mit dem Ansinnen des Schachtes, einmal im Jahr etwas von dem zurückzugeben, was die Wandergesellen an guten Taten im Laufe ihrer dreijährigen Wanderzeit erfahren. „Wir unterstützen einmal im Jahr ein soziales oder gemeinnütziges Projekt. Dann kommen alle Mitglieder zusammen, da die Teilnahme eine Pflicht ist.“ Constantin ist bereits seit zweieinhalb Jahren Wandergeselle: „Wir sind in den drei Jahren und einem Tag immer auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Und die bekommen wir auch. Daher wollen nun durch unsere jugendliche Kraft wieder etwas zurückgeben.“

Den Kontakt zwischen Heimatverein und Schacht hatte Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers ermöglicht, wie Hermann Schmitz den Gästen der Grundsteinlegung berichtete. Er hatte dem Heimatverein vorgeschlagen, sich an den Freien Begegnungsschacht zu wenden und um Unterstützung für den Bau der Scheune zu werben.

Auch der kommissarische Bürgermeister Jürgen Ermes war voller Begeisterung für den Einsatz der jungen Handwerker, die für die Dauer ihres Aufenthalts in Börger in der ehemaligen Jugendherberge untergebracht sind. Ermes unterstrich, dass die Gemeinde „voll hinter dem Projekt steht“ und dazu einen Zuschuss leiste.

Zuschüsse in Hülle und Fülle bekommt der Heimatverein zurzeit auch von ihrer Dorfbevölkerung. Zahlreiche Unterstützer sorgten schon beim Bau der Fundamente und Grundmauern dafür, dass durch ehrenamtliche Tätigkeit die Lohnkosten klein gehalten werden. „Für das Mauern des Klinkers haben sich bereits sieben Freiwillige gemeldet, und für den Innenausbau haben wir auch schon sechs, sieben Leute“, freuen sich Vorsitzender Schmitz und Vereinsgeschäftsführer Hermann Ubbenjans über die breite Unterstützung. Aber auch Geld- und Sachspenden erreichten den Verein. „Das ganze Dorf trägt das Vorhaben mit.“

Ist alles fertig, soll in dem Gebäude unter anderem eine Ausstellung über die Gemeinde und ihre Vereine sowie Exponate des Heimatvereins gezeigt werden. Inhaltliche Schwerpunkte sollen laut Ubbenjans die Themen Wald und Heide sein. Die Zehntscheune soll aber auch zu einem außerschulischen Lernort entwickelt werden. Überdies sollen in dem 13 mal 18 Meter messenden Gebäude im Stile eines älteren Bauernhauses Wanderern und Pilgern des Hümmlinger Pilgerwegs öffentliche Toiletten zur Verfügung gestellt werden.

Text/Foto: Hermann Hinrichs, Ems-Zeitung

  

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