Das Kriegerdenkmal in Sögel

3. August 2014

Sögel – Das Kriegerdenkmal in Sögel wurde am 5.Dezember 1926 eingeweiht. In einem Zeitungsbericht aus damaliger Zeit heißt es:

Das war ein Tag würdig dem Gedächtnis der im Ringen der Völker gefallenen Söhne  unserer Gemeinde. Der Himmel strahlte im hellsten Blau und warf einen Glanz auf die Feier, dass man hätte glauben können, die Freude der Verewigten, deren Gedächtnis heute in so inniger Weise begangen wurde, überflute mit seltsamem Himmelslichte die erhebende Veranstaltung.

Zahlreich trafen mit Zügen um 11 ½ Uhr und um 1 Uhr die auswärtigen Vereine und Deputationen ein. Gegen 2 Uhr setzte sich der Zug der teilnehmenden Vereine vom Marktplatz in Bewegung. An der Spitze marschierte die Hüpel´sche Musikkapelle, die den stattlichen Zug mit Trauerweisen zum Denkmalplatz geleitete. Fahnenumflattert und mit den Farben des alten deutschen Reiches verhüllt, ragte dort die Gedächtnispyramide in den feierlichen Dezemberhimmel. Sie ist ein Werk des Bildhauers Peter Schumacher aus Hannover. Aus den festgefügten Granitblöcken tritt wuchtig und markant die Rittergestalt Sankt Georg hervor, dem raubgierigen Drachen den scharfen Speer in den Rachen bohrend. Darunter stehen auf einer Steinplatte eingraviert die schlichten Worte:

„Den gefallenen Söhnen zum Gedächtnis.“

In den beiden Seitenflächen der Pyramide sind graue sechseckige Sandsteinplatten eingelassen, die den Namen von 67 gefallenen Helden der Gemeinde Sögel und Waldhöfe tragen. Das Ehrendenkmal in seiner Gesamtheit ist ein Zierstück, das auf dem herrlich gelegenen Platze, vor dem Ludmillenhof, der von gärtnerischer Hand äußerst geschmackvoll hergerichtet ist, einen ganz hervorragenden Eindruck macht und den Schöpfern, dem Herrn Provinzialkonservator und dem Künstler, unvergänglichen Ruhm erwirbt.

(……)Kaum hatte er geendigt, da klang von Chören stimmungsvoll vorgetragen das Krieger – Gedächtnislied. Leise Wehmut senkte sich in die Herzen der Versammelten bei den weichen, eindringlich mahnenden Akkorden, die noch stark nachklagen, als der ergraute Pfarrer Husmann das Wort zur Weiherede ergriff. Er führte in wohldurchdachter Rede aus, dass das Kriegerdenkmal für uns aber auch nützlich und heilsam sei. Er erinnerte an die ostpreußischen Flüchtlinge in den ersten Kriegsjahren und wusste mit überzeugenden Worten darzutun, wie großen Dank wir den Kämpfern da draußen deswegen schulden, dass sie Drangsale und Verheerungen des Krieges von der Heimat ferngehalten haben. Uns aber soll das Ehrenmal erinnern an die herrlichen Taten unserer Söhne und unaufhörlich die Lehre verkünden, sich für das Vaterland zu opfern, wie sie es getan haben. Es war ein weihevoller Augenblick, als unter Böllerschüssen und Kirchengeläute die Fahnen sich senkten und die versammelte Menge entblößten Hauptes das in gedämpften Tönen vorgetragene Lied: „Ich hatt´ einen Kameraden…“ hörte. Darauf sangen die Chöre die ernste Hymne: „Über den Sternen…“.

Hierauf legten Kränze nieder der Kriegerverein Sögel, die Gemeindevertretung Sögel, der Erbprinz von Arenberg, die Kreisverwaltung, der Kriegerverein „Emsland“, die Synagogenvereinigung, die Kriegervereine Esterwegen, Aschendorf, Werlte, Wahn, Lathen, Börger, Papenburg, Schützenverein Sögel, Jugendkraft Sögel. Jünglings-Sodalität Sögel sowie die zahlreich Anwesenden. Die überaus reichen Kranzspenden sowie die schlichte abendliche Beleuchtung gaben der Feier noch ein besonderes Gepräge. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied  „Großer Gott, wir loben dich …“ fand die eindrucksvolle Gedächtnisfeier ihr Ende. „Wer für die Heimat mutig hat gestritten, baut sich ein ewig Monument.“

Text: Heiner Wellenbrock

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