Sögel – Jürgen Jansen, Lehrer an der Schule am Schloss/Oberschule in Sögel, wollte der Realschulklasse 9 ein Erlebnis von Europa verschaffen und lud den Sögeler Jens Gieseke dazu ein, Unterricht über die Europäische Union im Fach Politische Bildung zu gestalten. Jens Gieseke ist seit zwölf Jahren in Brüssel tätig und bewirbt sich um einen Sitz im Europäischen Parlament. Er erläuterte die Aufgaben der europäischen Verwaltung sowie des Europaparlaments. Dabei wurde deutlich, dass die Mehrzahl der Vorschriften, die viele Lebensbereiche der Europäer regeln, nicht von den nationalen Parlamenten und Regierungen beschlossen werden, sondern vom Europaparlament, der Europäischen Kommission, dem Ministerrat, ausgearbeitet von der europäischen Verwaltung.

Vor Ort konkretisiert sich die Bedeutung Europas bei der Förderung  von Städtepartnerschaften, Infrastrukturmaßnahmen bei Vereinen, bei dem sog. LEADER-Programm, bei Flurbereinigungen und Machbarkeitsstudien. Jens Gieseke erläuterte insbesondere die hohe Bedeutung eines gemeinsamen Europas für die Entwicklung von selbstverständlicher Freizügigkeit, Toleranz, gemeinsamer Politik und Währung.

In Sögel wird Europa besonders sinnfällig durch den Europäischen Geschichtsweg. Er wurde in die Wege geleitet vom Heimatverein Aschendorf, von Josef und Hans Möhlenkamp und finanziell gefördert von der EU. Der Weg wird sozusagen verwaltet vom Forum Sögel. Der unter anderen anwesende Josef Möhlenkamp berichtete kurz über die Entstehung des EGWs als Vehikel zur Förderung gegenseitiger Toleranz auf kommunaler Ebene zwischen Polen, Holland, Frankreich, Deutschland, aber auch weiteren Ländern. Dabei warb er für weitere Symposien Jugendlicher der vier Länder, wie eines schon im Marstall Sögels stattgefunden hatte.

Bevor die Klasse 9, Jürgen Jansen, Jens Gieseke und andere Teilnehmer sich voneinander verabschiedeten, entstand ein Gruppenfoto an einer EGW- Stele gegenüber der Schule.

Text/Bild: Uwe Müller