Bericht über die Entwicklungen in Inhambane

1. September 2013

Wir senden unsere besten Grüße aus dem SOS-Kinderdorf Inhambane im Namen aller Kinder, SOS-Mütter, -Tanten und allen weiteren SOS-Mitarbeitern. Dank Ihrer anhaltenden Unterstützung können wir beobachten, dass die Kinder garantiert gut heranwachsen können. Daher würden wir Sie gerne über die aktuellen Entwicklungen im Dorf informieren. Zunächst einmal erlauben Sie uns Ihnen erneut unseren Dank auszusprechen für die finanzielle Unterstützung, die Sie SOS bisher geboten haben und die eine wichtige Säule dafür darstellen, dass unsere Kinder weiterhin ein gutes Zuhause genießen können.

Die Kinder des SOS-Kinderdorfes Inhambane sind alle sicher und wohlbehalten im Jahr 2013 angekommen. Zu Beginn des Jahres waren 139 Kinder auf alle 15 existierenden Familienhäuser verteilt und mit einer ausreichenden Anzahl an Müttern versorgt, die sich Tag und Nacht um die Kinder kümmern.

Im Allgemeinen sind unsere Kinder gesund, was Ihnen erlaubt, sich physisch und mental sehr gut zu entwickeln. Das eine der Kinder, das unter einer psychischen Störung und Zitterzuständen leidet, wird nicht weiter von Ärzten in Maputo behandelt, da sie nichts feststellen konnten. Ihre Empfehlung sei mit Physiotherapie weiterzumachen. Wir als Afrikaner vermuten, dass es sich eher um ein auf traditionelle Ursachen zurückzuführendes Problem handelt und haben daher die Großmutter des Kindes kontaktiert die annimmt, dass dieses Problem auch die Mutter und andere Familienmitglieder betrifft. Wir bemühen uns derzeit in Koordination mit dem nationalen SOS Büro, um das Kind für weitere Untersuchungen zu Shamanen nach Südafrika zu bringen.

Sechs Kinder, die geistig unterentwickelt sind, an traumatischen oder Konzentrationsstörungen leiden, werden zweimal pro Woche psychologisch betreut. Dank der guten Beziehung zwischen dem Dorf und den örtlichen Behörden kann auf den Psychologen aus dem örtlichen Krankenhaus zurückgegriffen werden.

Das Dorf hat  zudem eine Bildungskommission einberufen, die aus vier Mitgliedern besteht: dem Direktor des Dorfes, einer Mutter, einem Lehrer und einer Betreuungsperson aus dem Kindergarten. Diese Kommission zielt darauf ab, den Kindern eine schulische wie auch außerschulische Bildung zu ermöglichen. Bezüglich der schulischen Bildung möchte die Kommission sowohl sicherstellen, dass alle Kinder gute Ergebnisse erzielen können um einen exzellenten Abschluss zu erreichen, als auch die lernschwächeren Kinder unterstützen. Die außerschulische Bildung konzentriert sich auf das Verhalten der Kinder und der Beziehung in den Familien. Die Kommission ist darüber hinaus dafür verantwortlich, die SOS-Mütter und -Tanten dabei zu unterstützen, geeignete Studienpläne für die Kinder zu entwickeln.

Drei SOS Kinder haben an der 4. Sitzung des örtlichen Kinderparlaments teilgenommen, die im April in der Stadt Inhambane stattfand. Das Event wurde vom örtlichen Frauen- und Wohlfahrtsdirektorat organisiert und brachte Hunderte von Kindern aus allen Regionen der Inhambane Provinz zusammen. Es wurden verschiedene Themen diskutiert wie z.B. die Agenda des Parlaments, die Wahl des neuen Provinzsekretariats, Rechte von Kindern, die Wahlen von Vertretern Inhambanes im nationalen Parlament, etc. Die SOS-Kinder haben sich sehr gefreut , zum ersten Mal  an der Sitzung teilnehmen zu dürfen und schätzen es als gute Möglichkeit des Erfahrungs- und Meinungsaustausches mit andern Kindern aus Inhambane.

Im Januar fand in der Stadt Inhambane zum 6. Mal eine Karnevalsparade statt, bei dem die Kultur-Klasse der SOS Herman Gmeiner Schule den zweiten Platz in der Kategorie Tanz und Theater errungen hat. Die Kultur-Klasse wurde von drei Lehrern der „SOS Schule für kulturelle Angelegenheiten“ geleitet und vorbereitet. Der zweite Preis war mit 8.000.000 Meticals (entspricht 296 USD) dotiert, was laut Schuldirektor in Kostüme und die Vorbereitung auf weitere Auftritte fließen soll.

Auch die SOS-Kinder haben sich die Parade vor Ort angeschaut und fanden die vielen  Kostüme toll, besonders natürlich die der Kultur-Klasse der SOS Schule.

Das Dorf bestärkt die Kinder zudem, sich mit Kunst, Musik oder Sport zu befassen. Daher nehmen bereits 5 Kinder am Musikunterricht teil, wo sie Instrumente erlernen wie Gitarre, Klavier, etc.; weitere 5 Kinder erlernen Kunst und Kunsthandwerk an der „Inhambane Cultural Hall“, wo sie lernen mit Papier und auf dem Bildschirm zu zeichnen. 15 Kinder lernen Basketball zu spielen. Jedes der Kinder  hat drei mal pro Woche Unterricht und jedes träumt davon, einmal ein Profi und berühmt zu werden.

Im SOS-Kindergarten werden die 3- bis 5-Jährigen auf die Schule vorbereitet. Seit der Eröffnung im Februar haben sich die Kinder sehr gut eingelebt und interriert und genießen eine gute Spiel – und Lernatmosphäre. Waren im vergangenen Jahr  noch 71 Kinder im Kindergarten,  konnten in diesem Jahr 84 Jungs und Mädchen am Kindergarten teilnehmen. Laut Direktor des Kindergartens hatten die Kinder anfangs noch Schwierigkeiten sich einzuleben, doch dieses Problem hat sich in der Zwischenzeit gelöst.

Die SOS Herman Gmeiner Primar- und Sekundarstufen starteten wie alle anderen öffentlichen Schulen in das offizielle Schuljahr zum vom Bildungsministerium von Mozambique festgelegten Zeitpunkt. Um jedem Kind eine Ausbildung zu ermöglichen wurde in diesem Jahr die Klasse 10 eingeführt, die jährlich mit einem Examen abschließt. Jahr für Jahr vergrößern die SOS-Bildungsangebote ihr Netzwerk; in diesem Jahr nahmen 2099 Schüler am Unterricht teil, davon 905 in der Primar- und 1194 in der Sekundarstufe. Die Abschlussquoten können sich sehen lassen: 81,4% in der Primar- und 65,6% in der Sekundarstufe.

Das sog. „SOS Programm zur Stärkung der Familien“ soll weiterhin bei den Kindern, Familien und Erwachsenen in den Gemeinden eine positive Wirkung zu erzielen.  Die Berufsausbildung wird gefördert in den Bereichen des Zimmerhandwerks,  Kunst- und Kunsthandwerks, der Bildhauerei sowie des Schneiderhandwerks.  Auch bietet das Programm eine Ernährungsberatung für unterernährte Kinder und chronisch Kranke, wodurch bereits vielen geholfen werden konnte.

Im Namen aller SOS Kinder möchten wir unseren Bericht damit schließen Ihnen alles Gute zu wünschen für Ihre Bemühungen, uns dabei zu unterstützen, dass es den Kindern hier gut geht. Natürlich hilft Ihre Unterstützung ihnen dabei die „Menschen von Morgen“ zu werden und Ihre Zukunft in die Hand zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

der Direktor des Dorfes

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