Autorenlesungen finden regelmäßig an der Schule am Schloss statt und sind ein fester Bestandteil des Schulprogramms. Die Friedrich-Bödicker-Stiftung in Hannover unterstützt diese Lesungen.

Frau Eilermann von der Fachschaft Deutsch hatte in diesem Schuljahr die Autorin Uschi Flacke, eine leidenschaftliche Buchautorin, Kabarettistin und Musikerin für zwei Lesungen für den siebten Jahrgang gewinnen können.

Nach der Begrüßung berichtete Uschi Flacke ein wenig über ihre Heimat im Hochtaunus, in dem viele ihrer Bücher spielen und über sich selbst und ihren Werdegang. Sie betonte, dass sie nicht geradlinig mit wenig Selbstbewusstsein durchs Leben gewirbelt wurde, bevor sie auf dem zweiten Bildungs- weg ihr Abitur nachholte und Geschichte, Politik, Germanistik und Theaterwissenschaft studierte.  Mittlerweile ist sie in unzähligen Theater- und Fernsehproduktionen, Talk- und Bühnenshows  aufge- treten und schreibt Bühnenprogramme. Außerdem arbeitet sie als Drehbuchautorin u. a. für „Schloss Einstein“ und „Die Sendung mit der Maus“ und aktuell an der Verfilmung ihres historischen Romans „Die  Hexenkinder von Seulberg“.  Inzwischen hat sie 50 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und mehrfach den Jugendliteraturpreis erhalten.

Bevor sie mit der Lesung begann, ermutigte sie die jungen Zuhörer zu „drei magischen Fähigkeiten“, die für sie lebensbestimmend gewesen seien und zum Erfolg beigetragen hätten. Diese drei Fähigkei- ten seien „Der Glaube an sich selbst, etwas zu können“, „Ein starker Wille“ und „Das Durchhaltever- mögen, um das gesteckte Ziel zu erreichen“.

In ihren beiden Lesungen begeisterte sie ihr junges Publikum mit ihrem historischen Roman „Die Hexenkinder von Seulberg“, einer wahren Geschichte über Hexer- und Hexenverfolgung, die sich im Jahre 1652 kurz nach Ende des 30-jährigen Krieges in Seulberg, einem kleinen Ort in der Nähe des heutigen Bad Homburg im Taunus, zugetragen haben soll. Alles fing damit an, dass die kleine Anna, erst fünfeinhalb Jahre alt, ein Gerücht verbreitete, dass die Müller-Els zaubern könne. Einmalig in der Geschichte der Rechtsprechung ist, dass aufgrund der Aussage eines kleinen Kindes eine Frau zum Tode verurteilt wurde. Aufgrund von Kinder- und Jugendaussagen wurden sogar 60 weitere Men-schen verhaftet, gefoltert und hingerichtet.

Sie vertiefte ihre Lesung immer wieder anschaulich durch mitgebrachtes historisches Material wie z. B. authentische Verhör- und Folterprotokolle aus dem Staatsarchiv in Wiesbaden. Während der Le- sung bezog sie immer wieder die Zuhörer mit ein und schaffte die Verbindung zur heutigen Realität in Bezug auf Mobbing. Auch heute geschieht Mobbing meistens aus Neid, Spaß, Coolsein oder den anderen „nur fertigmachen“ zu wollen.

„Passt auf, was ihr anderen tut und über andere sagt! Es kann schlimme Folgen haben, die man oft nicht mehr rückgängig machen kann! Bewahrt Euch den Respekt voreinander!“ waren ihre mahnenden Schlussworte, die sie den jungen Leuten mit auf den Weg gab. Langanhaltender Applaus belohnte ihre mitreißenden Ausführungen.

Text: Angela Eilermann

Foto: Klaus Kulkmann

Das Foto zeigt von links: Sonja Illenseer von der Buchhandlung Lübs, Schulleiterin Maria Lau, Autorin Uschi Flacke u. Lehrerin Angela Eilermann