Der Europäische Geschichtsweg:

2. Juni 2013

Von der Antike zum frühen Christentum in Germanien

Sögel – In einem früheren Artikel wurde die Frage gestellt: Was ist Geschichte? Nun soll auf diese Frage anschaulich mit Einzelereignissen eingegangen werden. In Sögel eignet sich dazu nichts besser als der Europäische Geschichtsweg (EGW). Beginnend vor der katholischen Kirche befassen sich seine ersten vier Stelen mit der Antike und Spätantike sowie dem Übergang zum frühen Mittelalter. Die Varusschlacht 9 n. Chr. beendete den ständigen Vormarsch Roms nach Osten in Germanien, nachdem der römische Feldherr Drusus bereits Jahre zuvor an der Elbe gestanden hatte. Rom war aber noch so stark, dass es das Gebiet der heutigen Niederlande teilen und sich den Süden einverleiben konnte. Die Völkerwanderung, deren Beginn von den meisten Historikern mehr oder weniger willkürlich auf 375 n. Chr. datiert wird, bildete einen der wichtigsten Gründe für den Untergang des (west)römischen Reichs. Die Taufe des Frankenherrschers Chlodwig 498 in Reims im Übergang zum Mittelalter lässt sich als einer der Ausgangspunkte des späteren Frankreichs betrachten.

Schon wegen der hier behandelten vier Stelen lassen sich viele Fragen stellen und man kann seine geschichtliche und kulturgeschichtliche Phantasie schweifen lassen. Bei Historikern verpönt, aber immer wieder von ihnen behandelt, ist die Frage: Was wäre gewesen, wenn? Hätte es die Varusschlacht nicht gegeben, wäre dann Germanien zwischen Rhein und Elbe römische Provinz und ähnlich wie Gallien romanisiert worden? Wäre die Völkerwanderung nicht durch Hunnenangriffe, vermutliche Überbevölkerung und Klimaverschlechterung ausgelöst worden, hätte dann das weströmische Reich einen viel längeren Bestand gehabt, wie z. B das oströmische Reich? Hätte Chlodwig nicht in der Schlacht von Zülpich 496 geschworen, er wolle Christ werden, wenn er gegen die Alemannen siege, um sich dann 498 taufen zulassen, wie wäre die Christianisierung der Mitte Europas verlaufen?

Diese wenigen Fagen verdeutlichen, welche europäischen und vermutlich auch weltgeschichtlichen Dimensionen – man denke an die europäische Überlagerung der Erde bis in die heutige Zeit – nur die Ereignisse auf den hier behandelten Stelen haben.

Hoffentlich sind Sie etwas gespannt geworden auf die Fortsetzung dieser Artikelreihe oder befolgen Sie das hier leicht abgewandelte chinesiche Motto: Einmal sehen ist besser als hundertmal lesen.

Text/Bild: Uwe Müller

  

 

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