Schule am Schloss in Sögel ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

1. Mai 2013

Sögel – „Wir zeigen Gesicht!“ Mit diesen Worten schlossen die Spielszenen in der Aula des Hümmling-Gymnasiums Sögel anlässlich der Titelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an die Schule am Schloss in Sögel.  Mit weißen Neutralmasken wurden Schülerinnen und Schüler dargestellt, die einen anderen Schüler ausschlossen. Am Ende setzte sich eine Schülerin durch, nahm ihre Maske ab und wandte sich dem Ausgeschlossenen zu, so dass auch alle anderen Schüler und Schülerinnen sich von ihren Masken befreiten. Die ehemalige Lehrerin Marianne von Stuckrad gab den Schülerinnen und Schüler theaterpädagogische Hilfestellungen. Alle Schülerinnen und Schüler hatten sich für die Verleihung in die Aula des Hümmling-Gymnasiums eingefunden.

Die Schulleiterin Frau Maria Lau wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, sich auch dafür einsetzen zu wollen, dass der Titel nicht einfach als Floskel hingenommen werde, sondern die Schule und mit ihr alle, die zu Schule gehören, Verantwortung übernähmen, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule aktiv einzusetzen.

Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers bekundete der Schule und den Projektinitiatoren den Respekt des Schulträgers. Habe es in Sögel ehemals viele amerikanische Soldaten gegeben, so hätten die Kommunen Mitte der achtziger Jahre vor der Aufgabe gestanden, viele tausend Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zu integrieren. „Sie sind heute ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft, und wir sind sehr froh, dass sie hier sind.“  Die Oberschule am Schloss trage mit ihrem Projekt  dazu bei, ein weltoffenes Klima in der Region zu schaffen. „Das findet unsere volle Anerkennung.“

Gerold Wenisch, Geschäftsführer von Produktion und Einkauf des Fahrzeugwerkes Bernard Krone GmbH in Werlte, sicherte als Pate des Projektes seine Unterstützung zu und machte deutlich, dass der Umgang mit fremden Kulturen und Sprachen von hoher Bedeutung für die Wirtschaft sei.

Die schulfachliche Dezernentin Karen Mull von der Landesschulbehörde Niedersachsen, die den Akt der Titelverleihung vornahm, überbrachte Grüße von der Bundes- und Landeskoordination von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und von der neuen Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sei ein Projekt, das seit den frühen 90er Jahren, ausgehend von Belgien und den Niederlanden, in vielen Ländern Europas, auch in Deutschland und in Niedersachsen, immer weitere Kreise ziehe. Niedersachsen sei nach Nordrhein-Westfalen und Bayern das Land mit der drittgrößten Anzahl an Titelschulen in Deutschland. Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sei zwar kein Wettbewerb, aber die große Anzahl zeige, dass das Thema in Niedersachsen ernst genommen wird. In Niedersachsen sei die Schule am Schloss die 157. Schule, die die Auszeichnung bekomme, und deutschlandweit eine von ca. 1200 Schulen.

Zwischen den Grußworten, einer Bildershow und Spielszenen zum Thema Diskriminierung und Vorurteile waren immer wieder musikalische Einlagen von Schülerinnen und Schülern zu hören, die von ihren Lehrern Jürgen Jansen und Michael Peters begleitet wurden. Auch ein eigener „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“-Song war einstudiert worden, der von den Schülern Maurice Gäer und Christian Jansen komponiert und getextet worden ist.

Die Schülerin Linda Jansen von der AG SOR – SMC führte durchs Programm, dass gemeinsam mit dem Religionskurs 9bKR und der Lehrerin Marion Geers erarbeitet wurde. Weiterführende Aktionen gegen Diskriminierung jeglicher Form werden im Rahmen des schulpastoralen Projektes der Schule, von der Lehrerin Marion Geers, dem Kaplan Jürgen Krallmann und dem Schulsozialarbeiter Sebastian Straeck begleitet.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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