Das Emsland als Modellregion „Gesundheit“

1. Januar 2013

Ärztenachwuchs soll für die Region gewonnen werden

Im Schückingsaal der Gemeinde Sögel fand ein Treffen zum Thema „Das Emsland als Modellregion Gesundheit“ statt. Daran nahmen  Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, und Erich Penon als  Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN), Bezirksstelle Aurich, Landrat Reinhard Winter, Bürgermeisterin Irmgard Welling, Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers und  Erster Samtgemeinderat Hans Nowak teil.

Nach Angaben von Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers sind derzeit zwölf Allgemeinmediziner in der Samtgemeinde (SG) in freiberuflichen Praxen tätig, davon werden fünf in absehbarer Zeit  aus Altersgründen ausscheiden. Es seien somit zu viele Patienten für zu wenige Ärzte in der Samtgemeinde vorhanden

Aufgrund des zu erwartetenden Ärztemangels wurde ein Düsseldorfer Privatunternehmen mit der Rekrutierung von Fachkräften aus dem medizinischen Bereich beauftragt. Es soll jungen Ärzten die Verdienstmöglichkeiten sowie die Rahmenbedingungen des Projekts näherbringen.  Wie weiter mitgeteilt wurde, ist es seit dem 1.1.2012 möglich, dass die KVN oder Kommunen den wirtschaftlichen Betrieb einer Arztpraxis führen können. Die SG Sögel sei anerkannt für das  Modellprojekt.

Den Medizinern würden wie Lehrkräften sehr günstige Wohnungsbaudarlehen gewährt, davon hätten bislang ein Allgemeinmediziner sowie drei Fachärzte Gebrauch gemacht. Damit erfolge, so Wigbers, die Verwurzelung der Ärzteschaft über die Immobilie mit der Region. Im Areal am Amtsbrunnen werde ein Geschäftshaus entstehen, in dem sowohl eine physiotherapeutische Praxis als auch zwei Arztpraxen untergebracht werden.  Das Modell sieht nach Angaben von Mark Barjenbruch vor, die Arztpraxis voll einzurichten sowie sämtliches Personal bereitzustellen, so dass sich der jeweilige Arzt „ins gemachte Bett legen kann“. Der  „Jungarzt“ könne seine Tätigkeit aufnehmen, ohne finanziell in Vorleistung gehen zu müssen und trage keinerlei wirtschaftliches Risiko wie bei einer Übernahme einer Privatpraxis.

Es werden sowohl volle Stellen als auch Teilzeiteinstellungen möglich sein. Dies soll auch den weiblichen Akademikern die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung bieten (Vereinbarkeit von Beruf und Familie !).

Landrat Reinhard Winter sagte, die SG Sögel als westlicher Teil des Landkreises sei später vom demografischen Wandel betroffen als andere Regionen. Man habe einen idealen Zeitpunkt gefunden, um das Projekt zu realisieren.  Erich Penon betonte, dass alle  befragten Ärzte dankbar seien  für die Initiative und sich davon eine Entlastung ihrer Praxen versprechen.

    

  

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