Interview mit Marco di Carli

1. November 2012

Am 3. September 2012 trafen sich die Mitglieder der Jugendredaktion im Waldbad Sögel, um zu sehen, ob Marco di Carli den geltenden Bahnrekord des Waldbades brechen kann. Schwimmschüler von Klaus Hüsing versuchten, ihn zu schlagen. Da aber niemand von ihnen so schnell schwimmt wie di Carli, schwammen sie als Staffel. Das bedeutet, dass nach jeder Bahn ein anderer Schwimmer gegen Marco di Carli geschwommen ist. Doch di Carli gab alles und gewann mit einer Bahnlänge Vorsprung. Nicht nur wir waren bei diesem Ereignis dabei. Irmgard Welling, Günter Wigbers und andere Interessierte versammelten sich am Schwimmbecken des Sögeler Waldbades. Als Marco die Carli den Bahnrekord geknackt hatte, durften wir ein Interview mit ihm führen!

Anschließend gab er noch Autogramme, es wurden schnell noch ein paar Fotos gemacht, und dann war das ganze Spektakel auch schon vorbei. Es war sehr spannend!!! (Text und Foto: Sophie Schröer)

PS: Marco hat uns allen das „Du“ angeboten.

Sophia: Was gefällt dir am Schwimmen am besten?

Marco: Ich schwimme seit meiner Kindheit. Ich mag diese Eigenregie und Eigenverantwortung am Schwimmen. Wenn ich schwimme und  gut war, bekomme ich das Lob dafür. Aber wenn ich schlecht geschwommen bin, bekomme ich auch die „Klatsche“ dafür! Außerdem mag ich es, dass es beim Schwimmen keine Richter gibt. Wer als erstes am Ziel ist, hat auch gewonnen, und das macht mir sehr viel Spaß.

Malte: Bist du vor Wettkämpfen wie bei den Olympischen Spielen sehr aufgeregt?

Marco: Ja, denn bei so einem kleinen Wettkampf,  wie ich sie am häufigsten schwimme, sind nur Angehörige der Schwimmer und Schwimmbegeisterte dabei. Und bei der Olympiade sind Millionen Zuschauer dabei, und man hat den Eindruck, dass fast die ganze Welt zuguckt.

Philip: Empfindest du den Bahnrekordversuch als Wettkampf?

Marco: Schon, denn immer, wenn neben mir eine Uhr läuft,  bekomme ich das Gefühl   von Hektik und muss immer wieder zur Uhr gucken. Ich war einmal  in München in einem öffentlichen Schwimmbad, wo ich in aller Ruhe schwimmen konnte, danach war ich in dem Olympiabad und war umgeben von Uhren (lacht). Ein deutlicher Unterschied!

Janik: Was für ein Gefühl ist es, und was denkst du, wenn man z.B. mit Michael Phelps um die Wette schwimmt?

Marco: Eigentlich denkt man nicht darüber nach, was in den Bahnen neben einem passiert. Man denkt nur: links, rechts, links, rechts, atmen.

Lennart: Hat man immer Lust zum Schwimmen?

Marco: Nein, natürlich nicht immer. Wenn ich morgens um 6:00 Uhr aufstehe und durch Frankfurt fahre, habe ich oft wenig Lust. Aber wenn ich dann z.B. bei der Olympiade schwimme vor fast 17 000 Leuten im Aquartik Center, merke ich, dass sich die Arbeit gelohnt hat.

Lea: Seit wann schwimmst du, und wie bist du dazu gekommen?

Marco: Also, angefangen habe ich ungefähr mit 5 Jahren, als ich mein Seepferdchen gemacht habe. Meine Schwester hat auch geschwommen, und ich habe bei ihr gesehen, wie sie von Wettkämpfen mit Medaillen wiedergekommen ist. Ich fand‘ das so toll, dass ich dann auch angefangen habe, Wettkämpfe zu schwimmen. Nun bin ich schon ca. 20 Jahre dabei!

Theresa: Wie oft trainierst du in der Woche?

Marco: In der Woche mache ich Schwimmeinheiten, Krafteinheiten, Yoga und Athletik. Damit komme ich in der Woche auf  40-50 Stunden.

Luis: Wie bereitest du dich mental auf Wettkämpfe wie die Olympiade vor?

Marco: Auf Wettkämpfe wie z.B. die Olympiade kann man sich schwer extra vorbereiten, aber man versucht, das Trainierte durchzusetzen!

Katharina: Was ist dein Beruf?

Marco: Hauptsächlich bin ich Kommissar in Hessen und nebenberuflich Schwimmer .

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