„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

1. August 2012

Schule am Schloss in Sögel will „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden

Ibrahim wird gemobbt. Eingeschüchtert und mit wenig Selbstvertrauen betritt er die Bühne der Aula des Hümmling-Gymnasiums. Schüler stellen ihm ein Bein, machen sich lustig über den neuen Schüler an der Schule. Ein Lehrer geht dazwischen: „Wir sind doch eine Schule ohne Rassismus mit Courage. Das ist nicht in Ordnung, wie ihr mit ihm umgeht! Das möchte ich nicht noch einmal sehen!“

So begann am Dienstag der vergangenen Woche in der ersten Schulstunde für alle Schülerinnen und Schüler der Schule am Schloss die Präsentation des Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Schülerinnen und Schüler der Klasse 8bR hatten sich mit ihrer Lehrerin Marion Geers, Kaplan Jürgen Krallmann sowie dem Schulsozialarbeiter Sebastian Straeck Gedanken über ein diakonisches Projekt im Rahmen der Schulpastoral gemacht. So waren sie auf das Projekt gekommen, bei dem sich Deutschlandweit bereits über 1000 Schulen beteiligen.

Um den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen zu dürfen, müssen mindestens 70% aller Schüler/innen, Lehrer/innen und Mitarbeiter/innen der Schule eine Erklärung unterschreiben. Hierbei verpflichten sie sich, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen.

Die Idee von „Schule ohne Rassismus“ wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schüler/Innen und Jugendarbeiter/Innen in Belgien entwickelt. Sie wollten auf diese Weise aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus eintreten.

Bei der Präsentation des Projektes in der Aula des Hümmling-Gymnasiums half die Streetdance-AG der Schule tatkräftig mit. Sie hatten ein kurzes Theaterstück entwickelt, in das verschiedene Dance-Einlagen eingebaut waren. Außerdem war ein Rap-Song zu sehen und hören, der gemeinsam mit den Schülern der Klasse 8bR und einer Rap-Gruppe entstanden ist.

Da die Unterschriftenquote erreicht wurde, gilt es nun, einen Paten oder eine Patin für das Projekt zu finden. Wenn dies geschehen ist, werden sich Schüler der 8bR, Sebastian Straeck, Kaplan Jürgen Krallmann und Marion Geers an die Verantwortlichen des Projektes in Deutschland wenden, um den Titel verliehen zu bekommen.

  

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