Der Reichtum und die Vielfalt des Lobpreises Gottes in einem Konzert

1. Februar 2012

Beinahe schon traditionell führte der Kirchenchor St. Jakobus Sögel am 30. Dezember 2011 zum dritten Mal ein Weihnachtskonzert auf. Das Abschlussprogramm des Jubiläumsjahres zum 125-jährigen Bestehen bildeten Vivaldis „Gloria RV 588 & RV 589“, sowie das „Weihnachtskonzert in g-Moll“ von Angelo Corelli. Gemeinsam mit den Solisten Ina Westphal (Sopran), die kurzfristig für die erkrankte Jana Thomas eingesprungen war und ihre Aufgabe souverän meisterte, Julia Skripnik (Mezzosopran) und Harald Maiers (Altus) sowie der Kammerphilharmonie Emsland  füllten die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores die ganze Bandbreite und Vielfalt des Gotteslobes aus.

„Das Gloria erklingt erst wieder zu Weihnachten“, eröffnete Pfarrer Bernhard Horstmann den Abend und zeigte damit das zentrale Thema des Konzertes auf. Auch in Zeiten relativer sozialer Sicherheit und des Friedens in Europa sei es notwendig, Gott zu loben, weil er seinen Sohn als den Heiland geschickt habe.

In überzeugender Weise interpretierten die Akteure die Mehrdimensionalität des Lobpreises. Der stimmgewaltige Chor auf der einen Seite, die filigranen Stimmen der Solisten auf der anderen bildeten beim „Gloria“ in Wechselgesängen ab, dass sowohl Lautstärke, Fülle und Vielstimmigkeit als auch Konzentration auf die Solostimme, technische Versiertheit und Klarheit gleichwertige Möglichkeiten des Ausdrucks der Freude über die Geburt des Heilands sind. Dieser Eindruck verstärkte sich noch durch die Variation in der Rollenverteilung zwischen „Gloria RV 588 & RV 589“.  Der Text wurde beibehalten, doch die einzelnen Parts der Solostimmen und des Chores wurden neu akzentuiert: Die Botschaft bleibt dieselbe, und dennoch hat jede Art ihres Ausdrucks einen eigenen, besonderen Wert.

Zwischen den vermeintlich gegensätzlichen Interpretationsmöglichkeiten der Freude über die Geburt Christi pendelte auch Corellis „Weihnachtskonzert in g-Moll“, das Bewegtheit und Ruhe, Spannungsreichtum und Harmonie, Beschwingtheit und Besinnlichkeit gekonnt kombinierte.

Insgesamt gelang es den Akteuren unter der Leitung von Regionalkantorin Frauke Sparfeldt, die zahlreichen Probenstunden, die mit viel Zeitaufwand und Einsatz gerade von Seiten der Ehrenamtlichen verbunden waren, in einen kurzweiligen und sehens- wie hörenswerten Auftritt zu verwandeln.

Text/ Foto: Josef Becker

 

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