„Nur gucken, nicht anfassen“ – chocolART in Tübingen

1. Februar 2012

Zum sechsten Mal fand in diesem Jahr das internationale Schokoladenfestival, die chocolART, in Tübingen statt. Vom 29. November bis zum 4. Dezember stand die ganze Altstadt ganz im Zeichen der „ganzheitlichen Schokosophie für Jung und Alt“ wie es auf der Homepage des Festivals heißt. Schon Wochen vorher freuten sich einige meiner Kommilitonen auf die Gelegenheit, sich an den zahlreichen, erlesenen Kreationen zu freuen, und auch ich nutzte die Gelegenheit, weil ich neugierig war, was Schokolade mehr sein konnte als eine süße Selbstbelohnung während der Lernphase.

Das Festival stand in diesem Jahr unter dem Motto „Die Schweiz zu Gast auf der chocolART“, und so waren dementsprechend viele Chocolatiers aus dem Nachbarland vertreten. Insgesamt 100 Aussteller aus aller Welt präsentierten ihre Tafeln, Pralinen und Konfekte auf über 1000 m² Verkaufsfläche. Der Blick auf die Preise ließ schnell deutlich werden, dass es sich wohl um die Picassos und Miros der Schokoladenproduktion handeln musste, und so spazierte ich durch die engen Gassen wie durch eine Kunsthalle, blieb hie und da stehen und versuchte mich in der Interpretation von Kuriositäten wie Schokobier. Meine Gedanken zur Verbildlichung der romantischen Liebe in der Kombination aus süßer Schokolade und herb-bitterem Hopfen möchte ich Ihnen an dieser Stelle ersparen.

Meinem kritischen Begleiter dagegen missfiel etwas anderes. „Der Ritter-Sport-Stand ist hier völlig fehl am Platze.“, monierte er angesichts des scheinbar mangelnden Anspruchs der quadratisch-praktischen (und im Übrigen leckeren) Sorten.

Nachdem ich die chocolART bisher ziemlich durch den Kakao gezogen habe, noch ein paar positive Anmerkungen. Das Festival legt großen Wert auf fair gehandelte Schokoladen und die soziale Verwendung vieler Erlöse, wie zum Beispiel Spenden an die „Villa El Salvador“, ein Stadtviertel in Peru, mit denen Sozialprojekte unterstützt werden.

Text: JB

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