Gemeinsam Abschied nehmen

1. Januar 2012

Ambulanter Palliativdienst gedenkt der betreuten Verstorbenen

51 Teelichter leuchten, auf einem mit einer weißen Tischdecke geschmückten Tisch stehend, vor dem Altar der Kapelle des Hümmling Krankenhauses Sögel. Rote Rosen stehen in einer Vase vor dem Lichtermeer. Sonnenstrahlen brechen durch das farbige Glas der Kapellenfenster. Das Klarinettenensemble Werpeloh leitet den zweiten Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen ein, die im vergangenen Jahr vom Ambulanten Palliativdienst Nördliches Emsland begleitet wurden.

Angehörige und Freunde der Verstorbenen erinnern sich mit den Mitarbeiterinnen des Ambulanten Palliativdienstes an eine extrem belastende Zeit, durch die man gemeinsam gegangen ist. Traurigkeit erfüllt den Raum, aber auch große Dankbarkeit für die intensive Nähe zu den Familien und den Verstorbenen, aber auch für die warmherzige Betreuung. Eine große Stütze sei der Ambulante Palliativdienst für sie gewesen, meint eine Witwe.

Der Ambulante Palliativdienst hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen mit einer weit fortgeschrittenen, unheilbaren Krankheit und entsprechend begrenzter Lebenszeit vor Leid und Schmerzen zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges Dasein in ihrer vertrauten Umgebung bis zum Tod zu ermöglichen. Belastende Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Luftnot, Angst und Unruhe gilt es zu lindern. Durch einen Rufdienst (24-Stunden-Bereitschaft) können Hilfe oder erforderliche Hausbesuche durch qualifizierte Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte jederzeit angefordert werden.

Die bestehenden Versorgungsstrukturen z. B. durch Hausarzt und Pflegedienst bleiben unverändert bestehen. Palliativmediziner und Palliativpflegefachkräfte ergänzen und verdichten dieses Angebot und achten auf die Anpassung der symptomlindernden Medikamente und Pflegemaßnahmen, leiten Angehörige in der Pflege an und beraten zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten, durch z. B. ehrenamtliche Hospizhelferinnen und die Verordnung von Hilfsmitteln. Das Zuhören und Eingehen auf seelische Sorgen und Nöte ist fester Bestandteil der Begleitung, um die Krankheitsbewältigung zu unterstützen. Alle Beteiligten sind in engem Austausch, und die Versorgung wird durch eine Koordinatorin organisiert.

Die 51 Teelichter, die jede für einen Namen und eine Lebensgeschichte steht, durchdringen am Ende des Gedenkgottesdienstes fast die ganze Kapelle. Zum Gedenken erhalten die Angehörigen eine Kerze, die ein Licht des Friedens sein soll, wenn sie in ihren Herzen spüren, dass sich Dunkelheit und Traurigkeit breit macht.

 

Kontakt: Ambulanter Palliativdienst Nördliches Emsland, Palliativstützpunkt Hümmling Krankenhaus Sögel, 24-Stunden-Rufnummer: 05952 / 209 – 580

www.krankenhaussoegel.de

Text : HKS

Bildunterschrift: Palliativfachkraft Gisela Münster entzündet während des Gedenkgottesdienstes eins von 51 Teelichtern für die, durch den Ambulanten Palliativdienst betreuten Verstorbenen.

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