Emslandmuseum erhält Förderpreis Museumspädagogik 2011 der VGH-Stiftung

1. November 2011

Das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth hat am 19. September für sein Trickfilm-Projekt „Barocke Storys und bewegte Bilder“ den Förderpreis Museumspädagogik 2011 der VGH-Stiftung verliehen bekommen. Damit gehört das Museum zu insgesamt sechs Preisträgern, die in diesem Jahr durch die VGH-Stiftung für ein innovativ-museumspädagogisches Vorhaben ausgezeichnet werden.

Bei der feierlichen Übergabe im Festsaal des Schlosses überreichten Landrat Hermann Bröring, Ralf Wagemann (Regionaldirektor der VGH Regionaldirektion Lingen) und Dr. Sabine Schormann (Geschäftsführerin der VGH-Stiftung) den Preis an Museumsdirektor Oliver Fok und Museumspädagogin Heike Kramer.

„Das Museum hat ein sehr innovatives Filmprojekt entwickelt, das Kinder und Jugendliche über ein ihnen bekanntes Medium in Inhalte der Museumsarbeit einbindet. Das Vorhaben schult spielerisch die Kreativität, außerdem die Medien- und Sozialkompetenz der Schüler“,  lobte Dr. Sabine Schormann.

Landrat Bröring betonte: „Mit dem Projekt des Emslandmuseums gelingt es nicht nur, das vom Landkreis Emsland als sehr wichtig erachtetes Bildungsangebot zu vergrößern, sondern es gelingt durch dieses kulturelle Angebot für Kinder ebenso erfolgreich, bereits junge Menschen anzusprechen. Den Förderpreis verstehen wir als Würdigung und Anerkennung unserer Arbeit und als ein ,Weiter so!´“.

Mit dem Vorhaben „Barocke Storys und bewegte Bilder“ werden Kinder und Jugendliche durch eine jugendadäquate Ansprache für museale Inhalte begeistert. Das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth lädt Jugendliche der 6. bis 10. Klasse im Rahmen einer Nachmittags-AG im 1. Schulhalbjahr 2011/12 ein, mit Digital- und Webkameras einen eigenen Trickfilm, der Bezug auf das Schloss und seine Gesichte nimmt, zu erstellen. Knet- und zweidimensionale Pappfiguren sind dabei die Darsteller in einer eigens für die AG hergestellten Trickfilmbox. Fragestellungen, wie eine Schleppjagd ablief und welche Probleme sich ergaben, als Kurfürst Clemens August auf den Clemenswerther Teichen mit einer zwölf Meter langen Segelyacht auf Entenjagd gehen wollte, können im Trickfilm innovativ behandelt werden. Schulsystem- und klassenübergreifend fördert das Filmprojekt somit die Kreativität, aber auch Medien- und Sozialkompetenz der beteiligten Schüler. Mit Schülern der 6. bis 10. Klasse des „Hümmling-Gymnasiums“, der Haupt- und Realschule „Schule am Schloss“ sowie der Förderschule „Erich Kästner-Schule“ nehmen nicht nur Jugendliche drei verschiedener Schulformen an der AG teil, sondern auch unterschiedlichen Alters.

Oliver Fok: „Der Förderpreis Museumspädagogik ist zugleich Bestätigung der Neuausrichtung unserer museumspädagogischen Arbeit und Stärkung der Kooperation mit den Schulen vor Ort. Gleichzeitig interessieren wir Jugendliche, einer schwer zu gewinnenden Zielgruppe, für kulturelle Werte und Inhalte des Museums.“

Projektziel ist es u.a. die Perspektive von Jugendlichen auf das Museum zu zeigen und anderen Schülern den Weg ins Museum zu ebnen. Nachhaltigkeit erfährt das Projekt zudem durch zwei weitere Medien. Das Projekt wird parallel durch einen Blog im Internet begleitet, auf der regelmäßig über den aktuellen Arbeitsstand berichtet wird und ein Austausch der Jugendlichen untereinander möglich ist. Nach Abschluss wird der produzierte Film auf die Museumswebseite gestellt und ist so jederzeit abrufbar.

Der Förderpreis Museumspädagogik der VGH-Stiftung wird in diesem Jahr zum 10. Mal verliehen. Mit dem Preisgeld von jeweils 3.500 Euro konnten bisher 52 Projekte in Museen in Niedersachsen und Bremen verwirklicht werden. In diesem Jahr kommen sechs weitere dazu. Die Preisträger sind neben dem Emslandmuseum Schloss Clemenswerth in 2011: Kunsthalle Emden, Focke-Museum, Heimatmuseum Borkum „Dykhus“, Historisches Museum Hannover, Museum Bückeburg. Mit ihrem Förderpreis Museumspädagogik verfolgt die VGH-Stiftung ihren Schwerpunkt der Vermittlung kultureller Werte an Kinder und Jugendliche. Museen spielen als außerschulischer Lernort in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Sie haben die Chance, ein junges Publikum gezielt anzusprechen, Neugier zu wecken und Inhalte auf eine Weise zu vermitteln, die Kinder aller Bildungsschichten neue Perspektiven eröffnet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.forum-soegel.de

Text/Foto Ramona Krons

Bei der Preisübergabe (von links): Museumsdirektor Oliver Fok, Regionaldirektor der VGH Regionaldirektion Ralf Wagemann, ehemaliger Landesbischof Horst Hirschler, Geschäftsführerin der VGH-Stiftung Dr. Sabine Schormann, Landrat Herrmann Bröring sowie Museumspädagogin Heike Kramer.

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