Döönkes up Platt

1. Januar 2011

Tante Anna un dät Fernsehen.

Naihsters Tante Anna fierde Geburtsdäg. Sei här die achtzig vull. Wenn dei Lüe dor nich sofull Gedau van moakt hären, dänn was sei dor süms nich is maol ächter koamen.

Mann nu hären dei Kirchenbote un dei Zeitung dät utblosed, un Frönde un Bekannte döen sück an ähren Ehrendäg dei Dörenklinke in dei Hand. Dei eine kamm mit Blaumen, die ännere mit Slickerwäks un dei meisten mit Koffebohnen. Jao die Fraulüe wüssen wall, wor Tante Anna Sinn an här, un sei wassen er dät uck wal vergünnt.

Tante Anna här over füftig Jaohr lang in’t gänze Dörp flickt un naiht. Dät güng ehr gau van dei Hand: Seben Kinnerkleier kunn  sei in einen Dag binänner jaogen. Un wenn sei aobends naoh Hus hen güng, nöm sei noch ne Täske vull Schöttkes un Pulterkes mit in ehre Naihstowe. Naoh Fieraobend naihde sei Knöpe un Haoken un Ösen an, un bestök die Knoplöcker. Dät alles dö sei för de Kost un 1,50Mark.

Nu häre sei dei Naodel ut die Hand leggt un löt den Rausenkranz dedörgaohn. Dormit was sei noch nettso drock äs freuher. Die Frauen keeken gerne bi ähr in, braochten ähr sommerdäg wat ut`n Gaorden un winterdäg wat van`t Geschlächtete.Un dänn leggten sei ock Hättsehr un Sorgen in Tante Annas Hände un säen: Känns wall en Rausenkranz för mi bäen, Anna. Du häs dor nu ja wall Tiedt tau. Jao Tiedt här sei wall, un sei wüss ock nix beteres tau daun.

Ehr pöttken kaockte sei noch süms, man dat Anhaolen un Schiermaoken dat dö ein jung Wicht ut dei Verwandtskup. Dütt junge Wicht mände patuh, Tante Anna kamm nu ümme van Langewiele. Tante Anna möss nu einen Fernseher häbn .Sei kollektierde bi dei Verwandskup, bi dei Naobers un Frönde un in`t gänze Dörp. Un wen`t uck kienn glautneien Fernkieker was,Tante Anna kreg so`n Kasten up ähre olde Komode. Dor sulde sei sück die Tiedt mit verdriewen.

An ähren Geburtsdäg här sei so vull Geloop hätt. Äs sei nu aobends eleine was, bekeek sei sück ale Geschenke noch in Ruhe. Ock denn Fernkieker.,,Dätt söll mi doch is neij daun,watt dor doch wall ut kump“. Dächte Anna äs sei up den Knoop drückede.. Meinzeit!  Dor was ja eine up hochdützk än`t Vertellen! Un dor keek er uk all en fienen Kerl mit en witten Kraogen un en langen Slips tomeute. Rächt fröndlik, dätt möss sei üm loaten. Anna lusterde sück dätt Geproate en Settken än. Man dänn överkamm ähr dei Meudigkeit un sei säh tau den fienen Heern:,,Ick känn nich mehr, ick mutt nu henn Berre. Un du muß uck weg gaon. Ick will mi nu uttrecken. De Keerl störde sück kien bittken an Annas Wörde, hei quaterde egol wieder.

,,Ick söll die wall helpen ,“drohde Anna,“Ick dreih di einfach dät Lucht in dienen Kasten ut, dänn söss ja wall schwiegen. Du läses ja alles off,Du kännst ja garnich utwennig.Dätt häbk all lange seihn. Sei drückede wär up den Knop, In den Kasten word düster un die gaude Heer verschwünd. Gaude Nacht  segg Anna un trock ähre Schaue ut, knöpede er Fierdagskleid los un wullt jüst sacken laoten, do speukede ähr dei Keerl wär dör den Kopp.“ Off hei mi dör die Glässchiewe nich doch noch wall seihn känn? Dätt was mi dänn jä doch tau schanierlich. Ick dreih dätt Lucht in miene Stoawe ut.Dänn is`t pickendüster.Dänn süch hei nix mehr.“Anna dö dät .Sei kunn sück ock in Düstern helpen.

Naoh düssen wehrigen Däg schlöp sei uck gau in. Man dät duurde nich lange do müss sei wär ut Berre. Sei här doch tau full Koffe drunken. Sei mök dat Nachtlämpken än, sett`de sück up die Berrekante un wull noa dätt Nächtpöttken griepen,dor föhl er den Kerl in den Fernsehkasten wär in. Nu will ick doch ers wäten off hei uck slöpp. Sei hüng sück tau Sicherheit dei Däcke ümme un drückede ganz sinnig up den Knoop. Dät was ähr dann nu doch tau full. Die Keerl keek ähr liek in`t Gesicht un säh.,, Sie hören jetzt die Spätnachrichten.“ Dei will ick garnich hören du Quaterbühl schafuterde Anna. ,,Moak dät du na Hus hen kummst, wat däst dunoch so loate bi`n anständig Fraumensk in die Stoawe.,Du brängs mi jä in´t Geprot van die Lüe. Sei haude up den Knoop dät dät so knallde, dei keerl was weg. Man hei luurt wisse noch achter mi an, simelierde Anna. Dät is jä`n Dörgenaiden, fiesen Patron, uck wenn hei en witten Kraogen üm häff. Mann ick will die dätt Kieken wall eben offlehren. Anna grep sück den Kasten un dreihde üm mit die Glässchiewe an dei Wand. So nu kiek die man dei Tapeiten än. Un wenn du nich fort maokes dätt du ut`n Huse kummst dänn haol ick dei Polizei. Morgen bi Däg kummst du sowieso herrut.

Den annern Aobend seet Naisters Tante Anna alleine in ähre Staowe, up dei Kommode här sei wär ähr Husaltörken upbaut, un bäde äs alltied  den Rausenkranz.

Text: WM

Quelle:Mönch-Tegeder Döönkes und Riemsels

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