Verein „Offene Jugendarbeit“ löst sich auf

11. August 2010

Gemeinde Sögel mit neuem Konzept

Der Verein „Offene Jugendarbeit Sögel e.V.“ hat sich zum 15. Juni aufgelöst. Die Gemeinde Sögel übernimmt die offene Jugendarbeit in ihre Trägerschaft. Der offene Jugendtreff Lokomotive wird Ende des Jahres durch neue Räumlichkeiten in der alten Post am Markt abgelöst und ein hauptamtlicher Jugendpfleger für den Treff eingestellt.

„Es kommt wohl selten vor, dass ein Verein mit seiner Auflösung für eine zukünftige Entwicklung ein so glückliches Ende findet: Es hat sich inzwischen für die offene Jugendarbeit etwas entwickelt, das vor 15 Jahren so noch nicht möglich war“, zitiert Bürgermeister Heiner Wellenbrock in seiner Dankesrede an den Verein aus dem Einladungsschreiben zur Auflösungsversammlung.

Auf dem Hintergrund der zahlreich zugezogenen Aussiedlerfamilien war es 1995 auf Initiative der Gruppe „Politisch interessierter Frauen (PiF), des Ausschusses für Familie, Jugend und Sport (Vorsitzende damals Leni Schulte) und einigen Bürgerinnen und Bürgern zur Gründung des Vereins „Offene Jugendarbeit e.V.“ gekommen. Von 63 Gründungsmitgliedern wuchs der Verein bis heute auf 92 Mitglieder. Er stellte mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde einen hauptamtlichen Jugendpfleger für die Leitung des offenen Jugendzentrums „Lokomotive“ im alten Bahnhof  ein. Raul Bierbaum, Günter Heines, zum Schluss Andreas Klaas bauten zusammen mit den Jugendlichen in handwerklicher Arbeit den Treff aus. Dabei wurde besonders die Lagerhalle als Veranstaltungsplatz für Discos und Konzerte ein Markenzeichen.

Lange Zeit war nicht klar, ob der alte Bahnhof saniert oder abgerissen werden sollte. Nun wird die Gemeinde Sögel in dem Gebäude der alten Post am Markt das neue Jugendzentrum voraussichtlich Ende 2010 eröffnen. Zugleich sieht das neue Konzept der gemeindlichen offenen Jugendarbeit vor, dass der neue Jugendpfleger für dieses Jugendzentrum direkt bei der Gemeinde Sögel angestellt wird.

In enger Abstimmung mit dem Vorstand des Vereins hat die Gemeinde Sögel in den letzten zwei Jahren unter der Anleitung des externen Beraters Herrn Uwe Helmes vom „Stellwerk Zukunft“ aus Vechta einen umfangreichen Jugendbeteiligungsprozess in Sögel durchgeführt. Auf dem Hintergrund dieser Entwicklungen war abzusehen, dass die Ziele des Vereins zukünftig in guten Händen der politischen Gemeinde Sögel aufgehoben sein würden. Deshalb hatte sich der Vorstand nach 15 Jahren Tätigkeit noch einmal für eine Überbrückung bis zu einer Realisierung des neuen Konzepts zur Verfügung gestellt.

Bürgermeister Heiner Wellenbrock und Gemeindedirektor Günter Wigbers würdigten am Schluss der Versammlung das ehrenamtliche Engagement des Vereins für eine wichtige öffentliche Aufgabe, die damals zum richtigen Zeitpunkt initiiert wurde und die die heutige Entwicklung vorbereitet hat. Unter dem Vorsitzenden Norbert Deters und Hajo Niermann haben sich in den 15 Jahren Frauen und Männer im Vorstand besonders auch in manchmal schwierigen Zeiten um die Jugendarbeit verdient gemacht.

Das Modell der Vernetzung und gemeinsamen Verantwortung, in das auch die beiden Kirchengemeinden eingebunden waren, hat sich bewährt und hat auch immer wieder dazu geführt, dass die offene Jugendarbeit von der Öffentlichkeit mitgetragen wurde. Gemeindedirektor Günther Wigbers betonte, dass von dem bisher Erreichten Vieles bestehen bleibt oder in besseren Räumlichkeiten fortgeführt werden wird. Das geschlossene „Netzwerk Jugendarbeit Sögel“ wird auch weiterhin zusammenwirken, um für die verschiedensten Bedürfnisse der Jugendlichen angemessene und passende Angebote zu machen.

Text/Foto: Michael Hevicke

Time to say „Good bye“ – die Teilnehmer der letzten Mitgliederversammlung

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