Gedenken an jüdische NS-Opfer

4. Juli 2016

Sögel – Im Gedenken an die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Juden aus Sögel sind nun erneut in Sögel Stolpersteine verlegt worden. Begleitet wurde das Projekt von Schülern des achten Jahrgangs der Schule am Schloss. Zahlreiche  Vertreter der Gemeinde, der Kirchen, der Schulen, der Partnergemeinde aus Norg, der Vereine und  Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil.

Der neue Verlegungsort liegt  Am Markt  14, an dem  vier Steine für die Familie Jacobs gesetzt wurden. Bürgermeisterin Welling erinnerte an die Bewohner des Hauses Am Markt 14. Drei der vier Mitglieder der Familie Jacobs (Hedwig, Artur und Georg) wurden 1942 von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und 1943 in Auschwitz ermordet. Johanna Jacobs verstarb im Juli 1941. Jedes Familienmitglied hat nun einen eigenen Stolperstein. Die Namen stehen auf den bronzefarbenen Steinen, die seit 2011 in der Gemeinde Sögel verlegt werden.  Der Marsch dorthin fand in völliger Stille statt. „So kann jeder mit seinen eigenen Gedanken zum Thema alleine sein“, sagte Welling. Vor Ort setzte ein Mitarbeiter der Gemeinde die Steine ein. Einige Schüler legten Blumen um die Gedenktafel.

Die Schule am Schloss organisiert die Gedenkaktion im Wechsel mit dem Hümmling-Gymnasium. Das Konzept der Stolpersteine wurde von dem Künstler Gunter Demnig entwickelt, um an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Die Steine werden in Städten in ganz Europa verlegt.

Welling hatte davon berichtet, wie sie selbst mit der Geschichte und dem Genozid der Juden umgeht. „Sögel sei mit 70 jüdischen Todesopfern in Relation zur Population einer der am meisten von den Massenmorden betroffenen Orte“, betonte sie. Diese Geschichte versuche die Gemeinde aufzuarbeiten: Etwa der Hälfte aller getöteten Juden aus Sögel werde bisher durch Stolpersteine gedacht. Die beteiligten Schüler sind Teilnehmer eines Wahlpflichtkurses und haben sich im vergangenen Schuljahr mit dem Thema Nationalsozialismus in der Region beschäftigt. Sie verstehen die Stolpersteine als Denkanstoß, um sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen.

Text/Foto: Markus Künnen

 

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