Sögel – Seit dem 1. November 2016 hat der Palliativstützpunkt Nördliches Emsland einen Versorgungsvertrag zur ambulanten Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Kindern mit dem niedersächsischen Betreuungsnetz schwerkranker Kinder in Hannover abgeschlossen – als erster und einziger Anbieter im Emsland und angrenzenden Regionen.
Familien mit einem schwerstkranken Kind kommen nicht nur durch zahlreiche Krankenhausaufenthalte und Therapietermine an ihre Grenzen. Auch das individuelle und oft sehr spezielle Krankheitsbild sowie die psychosoziale Belastung solcher Familien ist extrem: ein Spagat für die Eltern zwischen der Versorgung und Betreuung des kranken Kindes, genügend Zeit auch für Geschwisterkinder, Berufstätigkeit und dann auch noch an sich selber denken?
„Durch unseren Verbund der Hospitalgesellschaft haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichen Standorte zusammengefunden, um sich gemeinsam der Versorgung schwerstkranker und sterbender Kinder und ihrer Familien anzunehmen“, so Palliativstützpunkt – Koordinatorin Martina Mensen.
Ziel dieser spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) ist es, Familien mit einem schwerkranken Kind zu begleiten, damit Krankenhauseinweisungen vermieden werden können. Belastende Symptome (z.B. Schmerzen oder Luftnot) sollen gelindert und Krisen zu Hause bewältigt werden. Aber auch die Beratung und Anleitung der Eltern und Geschwister sowie die psychosoziale Unterstützung ist Inhalt dieser Versorgung.
Der Palliativstützpunkt Nördliches Emsland kann für diese Begleitung auf speziell ausgebildete und erfahrene Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Ärzte zurückgreifen, die durch regelmäßige Hausbesuche die Familien unterstützen. Durch ein Netzwerk aus regionalen Kooperationspartnern können weitere Hilfen eingeschaltet werden. Für Fragen zur SAPV-KJ steht das Beratungstelefon des Palliativstützpunktes zur Verfügung: Tel.: 05952 209 2580 oder Sie können eine E-Mail schicken an: martina.mensen@hospital-soegel.de.

Text: Hanna Lohmann / Foto: Hümmling Hospital Sögel

Das Foto zeigt (v.l.): Dr. med. Henry Bosse, Chefarzt, Kinder- und Jugendmedizin, Bonifatius Hospital Lingen, Fr. Dr. med. Ingrid Brinker, Oberärztin, Kinder- und Jugendmedizin, Bonifatius Hospital Lingen, Marlene Küpker, Pflegeleitung, Kinderintensivstation, Bonifatius Hospital Lingen, Sabine Dirkes, Leitung Bunter Kreis Lingen, Martina Mensen, Koordinatorin Palliativstützpunkt Nördliches Emsland, Dirk Scharfe und Anke Menzel, SAPV-KJ Koordinierungsbüro für Niedersachsen, Ulla Hofschlag-Scheffler, Leitung Kinderstation, Bonifatius Hospital Lingen, Waltraud Ludwig und Mirjam Hackmann, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, Zusatzqualifikation Pädiatrische Palliative Care